Handball-Hessenderby in der Frauen-Bundesliga Im Zeichen der Gegensätze
Es ist Hessenderby-Zeit in der Handball-Bundesliga der Frauen. Die Voraussetzungen vor dem Duell der HSG Bad Wildungen und der HSG Bensheim-Auerbach könnten nicht unterschiedlicher sein. Doch wie heißt es so schön: Ein Derby hat seine eigenen Gesetze.
Die Handball-Bundesligasaison der Frauen ist erst ein paar Wochen alt, aber ein Blick auf die Tabelle verrät: Die Bensheim-Auerbach Flames machen vor dem Hessenderby am Samstag (19 Uhr) ihrem Namen aktuell alle Ehre: Vier Spiele, vier Siege – die Flames sind on fire, so viel ist klar. "Wir können auf einen wirklich guten Saisonstart zurückblicken", resümiert Bensheim-Trainerin Heike Ahlgrimm, deren Mannschaft neben dem guten Start in der Liga auch im Viertelfinale des DHB-Pokals steht. "Wir sind noch lange nicht am Ende unserer Entwicklung, da steht noch einiges an Arbeit für uns an", so Ahlgrimm weiter.
Beste Torschützin nach vier Spielen ist die 26-Jährige Lisa Friedberger, die Rückraumspielerin konnte bereits 20 Tore erzielen. Vor allem in den letzten Ligaspielen konnte Friedberger überzeugen, als Bensheim unter anderem den Meisterschafts-Mitfavoriten Thüringer HC schlug.
Bad Wildungen noch ohne Punktgewinn
Ganz anders sieht die Lage bei den Nordhessinnen aus Bad Wildungen aus. Die HSG hat nach vier Spielen ein Punkteverhältnis von 0:8, mit 130 Gegentreffern die meisten kassiert und steht auf dem vorletzten Tabellenplatz. "Der Saisonstart war sicherlich nicht optimal, dennoch sehen wir, dass die Mannschaft brennt und richtig Lust hat", sagt Simon Hallenberger, Leiter der Kommunikation bei Bad Wildungen. Trotz der 31:36-Heimniederlage zuletzt gegen den VfL Oldenburg habe man eine Leistungssteigerung gesehen, sagt er.
Das Derby kommt für die Bad Wildungerinnen also zur Unzeit, die Favoritenrolle scheint klar zugewiesen. Könnte man meinen. Aber Derbys haben schließlich ihre ganz eigenen Vorzeichen. Entsprechend warnt auch Bensheim-Trainerin Heike Ahlgrimm davor, den Gegner zu unterschätzen: "Es ist ein tückisches Spiel. Wenn man nur auf die Statistik schaut, sind die Rollen klar verteilt. Aber ein Derby ist immer etwas besonderes und wir wissen wie heiß es in den letzten Jahren in diesen Duellen hin und her ging."
"So ein Derby hat immer seinen eigenen Charakter"
Auch Bad Wildungen sieht hier seine Chance: "Wenn wir es schaffen, die Halle mitzureißen und ein Feuer zu entfachen, dann weiß man am Ende nie, wie es ausgeht. So ein Derby hat immer seinen eigenen Charakter." Ein Blick auf die vergangenen Derby-Ergebnisse bestätigt das. Zwar konnte Bensheim das letzte Aufeinandertreffen im Mai mit 39:29 deutlich gewinnen, doch im Januar gab es auch ein 29:29-Unentschieden. Insgesamt wurden zwei der letzten fünf Derbys nur mit einem Tor Unterschied gewonnen. Klar ist vor dem Derby also nur eines: Hitzig wird es ganz sicher.