Handball-Bundesliga HSG Wetzlar baut aufs Winterpolster
Mit einer kleinen Erfolgsserie hat sich die HSG Wetzlar einen Puffer zu den Abstiegsrängen der Handball-Bundesliga geschaffen. Der ist auch nötig. Denn die Pflichtspiele bis zum Jahresende haben es in sich.
Dass die HSG Wetzlar auch in dieser Saison wieder im unteren Tabellendrittel zu finden ist, hat auch mit der Heimschwäche der Mittelhessen zu tun. Nur ein einziges ihrer ersten sechs Heimspiele konnten die Jungs von Trainer Frank Carstens für sich entscheiden, gegen Stuttgart reichte es immerhin noch zu einem Unentschieden.
Am Montagabend, dem ersten Montagsspiel in der Geschichte der HSG, fuhr die Mannschaft nun den zweiten Heimsieg der Saison ein. Und der war ganz wichtig.
Die Grün-Weißen haben in den vergangenen Wochen eine kleine Serie gestartet. Seit drei Spielen ist Wetzlar ungeschlagen, von den jüngsten fünf Partien ging nur eine einzige verloren. Das Gros ihrer zwölf Punkte haben die Mittelhessen seit Mitte Oktober gesammelt.
"...dann kann hier das Dach wegfliegen"
Ganz selbstverständlich ist das nicht. Auch beim 33:31-Sieg gegen das favorisierte Gummersbach am Montag gerieten die Hausherren trotz einer Vier-Tore-Führung zur Halbzeit noch einmal ordentlich ins Wackeln. Um das Spiel am Ende doch noch zu gewinnen "gehörten ein paar echte Heldentaten dazu", sagte Trainer Carstens im Anschluss beim Sportsender Dyn und meinte damit sowohl Torhüter Till Klimpke als auch den wieder einmal starken Lenny Rubin, der mit seinem achten Tor im Spiel wenige Sekunden vor Schluss den zweiten Wetzlarer Heimsieg perfekt machte.
Den Unterschied gegen die eigentlich ebenfalls zuletzt starken Gäste aus Gummersbach sah Carstens aber in der "emotionalen Leistung", wie er es nannte. "Wenn man merkt, was hier für eine Verbindung entstehen kann zwischen Fans und Mannschaft, dann kann hier das Dach wegfliegen", lobte der Chef-Trainer die Stimmung in der mit 3.709 Zuschauern sehr ordentlich gefüllten Buderus-Arena. Zur Belohnung feierten sich Fans und Mannschaft auch Minuten nach Abpfiff noch gegenseitig.
Schweres Restprogramm 2023
Den hart erkämpften Sieg wollen sie in Wetzlar nicht überbewerten. "Wir sind noch früh in der Saison. Da kann noch alles passieren", so Carstens, der den Heimerfolg dennoch als "extrem wichtig“ bezeichnete. Denn: "Da kommen jetzt ein paar richtige Brocken."
Das kleine Vier-Punkte-Polster, das sich die HSG in den vergangenen Wochen auf die Abstiegsränge angefuttert hat, könnte bis zum Jahresende noch ordentlich zusammenschmelzen. Die kommenden Gegner heißen unter anderem: Füchse Berlin, MT Melsungen oder SG Flensburg-Handewitt – lauter Top-Teams.
Mit Ausnahme von der Partie beim Bergischen HC geht es für die Mittelhessen bis zur EM-Pause nur noch gegen Mannschaften aus der oberen Tabellenhälfte. Um den Abstand auf die letzten beiden Plätze zu wahren, muss die HSG Wetzlar also noch ein paar Mal emotionale Top-Leistungen bringen. Wie das geht, wissen sie im Verein ja spätestens seit dem Heimsieg gegen den Liga-Sechsten aus Gummersbach.
Sendung: hr1, Nachrichten, 20.11.23, 21 Uhr
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