Sprüchefeuerwerk nach Wetzlars Pleite in Magdeburg "Den Saunatag können wir auch abrechnen"

Die HSG Wetzlar verliert das erste Spiel der Saison, doch der Trainer gibt sich beim Interview bestens aufgelegt. Grund für die Heiterkeit sind eine ansprechende Vorstellung und das Wiedersehen mit einem "Grenzentester".

Ole Klimpke ist nach der Auftaktniederlage enttäuscht.
Ole Klimpke ist nach der Auftaktniederlage enttäuscht. Bild © Imago Images
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Frank Carstens und Bennet Wiegert in der ARD.
Frank Carstens und Bennet Wiegert in der ARD. Bild © ARD
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Am Ende des ersten Spiels in der neuen Saison war Wetzlars Trainer Frank Carstens zu lustigen Sprüchen aufgelegt. "Den Saunatag können wir auch abrechnen. Es war unfassbar warm hier", meinte der Coach nach der 28:35-Niederlage beim SC Magdeburg am ARD-Mikro. "Bei uns zumindest sind alle Spieler ohne Kollaps raus, das war erfolgreich." Und an seinen Kollegen Bennet Wiegert gewandt: "Bei euch sowieso, ihr trainiert ja gut."

Die Laune war beim HSG-Trainer auch deswegen noch gut, weil sein Team über weite Strecken der Partie hervorragend mitgehalten hatte beim amtierenden Meister. "Nach der Halbzeit sind wir vorne nicht mehr ganz so effizient, aber in der ersten Halbzeit haben wir fast perfekt gespielt", fiel das Fazit aus. Tatsächlich waren die Gäste zwischenzeitlich mit 8:6 in Führung gelegen. Die sonst euphorisierte Magdeburger Halle wurde leiser und die Stars des SCM machten sich schon gegenseitig Vorwürfe, sodass deren Trainer in der Auszeit die Gemüter abkühlen musste.

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Georg Löwen von der HSG Wetzlar gegen Magdeburgs Manuel Zehnder
Georg Löwen von der HSG Wetzlar gegen Magdeburgs Manuel Zehnder Bild © Imago Images
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Erste Halbzeit richtig stark

Grund für den Ärger bei den Magdeburgern: Die Deckung der Wetzlarer stand gut, mit starkem Vorschieben engten sie auch immer wieder die Kreise von beispielswiese Gisli Kristjansson ein. Auch vorne wussten die Hessen zu gefallen: "Offensiv konnte man das kaum besser lösen, aber dann fehlte uns die Stressfestigkeit", so Carstens. Gerade die Neuzugänge Philipp Ahouansou (fünf Tore) und Dominik Mappes (vier) bereiteten Freude, im zweiten Durchgang sorgte ihre Co-Produktion für einen sehenswerten Treffer.

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Mappes war dann auch nach Ende der Partie enttäuscht: "Ich finde das Ergebnis einen Tick zu hoch. Wir hatten in der zweiten Halbzeit zehn Minuten, in denen nicht viel ging. Wenn wir mit vier oder fünf Toren Niederlage nach Hause gehen, ist es okay." Genickbruck für die Hessen war die Phase unmittelbar nach der Pause, in der der Favorit enteilte.

Wiegert und Carstens im Schlagabtausch

Magdeburgs Trainer Wiegert war nicht nur voll des Lobes für die Mannschaft aus Wetzlar, sondern auch für den HSG-Trainer. "Wer damit gerechnet hat, dass wir Wetzlar in Grund und Boden spielen, der kennt ihre Qualität nicht. Es war gut, dass wir am Anfang auf sie getroffen sind, denn: Sie werden sich steigern und steigern und steigern." Und bei einem Einspieler aus gemeinsamen Tagen mit Carstens beim SCM meinte Wiegert: "Ich bin deutlich mehr gealtert als du, Frank. Du siehst immer noch so jung und gut aus."

Carstens hatte von 2010 bis 2013 die Magdeburger betreut und damit auch den damaligen Linksaußen Wiegert, der heute zu einem der besten Trainer seines Fachs gehört und auch schon für das Amt des deutschen Bundestrainers gehandelt wurde. "Ich habe seine Karriere beendet, jetzt ist es mal offiziell", scherzte Carstens in der ARD. "Ich freue mich, wenn Benno so redet. Ich kann mich an viele Kämpfe erinnern und habe auch profitiert, weil Benno der typische Fall war, der immer die Regellücke entdeckt hat - das fordert einen Trainer."

Mappes: Brauchen jetzt jeden Tag

Am Samstag aber hatte Carstens seinen Kollegen Wiegert lange als Gegner gefordert. Speziell auf der ersten Halbzeit können die Wetzlarer aufbauen. Sie befinden sich ohnehin noch in der Findungsphase und wollen sich - wie vom gegnerischen Trainer angekündigt - "steigern und steigern". Mappes fasste es so zusammen: "Wir haben zehn neue Leute, wir brauchen jetzt jeden Tag, um gemeinsam zu arbeiten."