MT Melsungen vor dem Rückrunden-Start "Die Meisterfrage ist komplett offen"

Der Tabellenführer der Handball-Bundesliga aus Melsungen startet mit einem knackigen Auftaktprogramm in die Rückrunde. Nach den Verletzungen bei der WM sieht sich der Klub zum Handeln gezwungen – und könnte nächste Woche womöglich einen Ex-Wetzlarer vorstellen.

Adrian Sipos neben David Mandic
David Mandic (rechts) hat sich die Mittelhand gebrochen. Bild © Imago Images

Vor dem Start der Rückrunde in der Handball-Bundesliga haben wir den Verantwortlichen der hessischen Klubs Fragen zu vier Themen gestellt, unter anderem zur WM und zum Personal. Lesen Sie hier Teil eins: Melsungens Sportvorstand Michael Allendorf.

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MT Melsungen

Tabellenplatz 1, 30:4 Punkte, Auftakt-Programm: 8. Februar Göppingen (H), 11. Februar Kiel (H) Europapokal, 16. Februar Magdeburg (A)

hessenschau.de: Herr Allendorf, welche Trends haben Sie bei der abgelaufenen WM gesehen und wie die deutsche Mannschaft?

Michael Allendorf: Die Dominanz der Dänen war bewundernswert und gleichzeitig erschreckend. So deutlich, wie sie die Spiele gewonnen haben, bewegen sie sich einfach in einer eigenen Liga. Wir haben sicher nicht unser bestes Turnier gespielt, ich warne gleichzeitig davor, jetzt alles infrage zu stellen. Aber klar, keiner ist zufrieden und wir müssen uns steigern.

hessenschau.de: Wie verlief die Vorbereitung der MT und wie sieht es beim Personal aus?

Allendorf: Wir sind in den vergangenen zwei Jahren nicht gut aus der Winterpause gekommen und haben uns schon überlegt, was wir dieses Jahr anders machen. Durch einen Zufall haben wir dann über unseren Trainer das Angebot bekommen, zu einem Trainingslager in Dubai eingeladen zu werden. Das war einerseits eine schöne Abwechslung und andererseits kamen unsere Jungs, auch aus dem Förderkader, ins Spielen. Zum Personal: Ich hatte schon vorher befürchtet, dass bei dieser Überbelastung nach Olympia Verletzungen auftreten können, prompt hat es uns bei David Mandic (Mittelhandbruch) und Arnar Freyr Arnasson (schwerer Muskelfaserriss) erwischt. Das trifft uns und bis zum Transferschluss am 15. Februar beschäftigen wir uns mit Alternativen. (Anm. der Red.: Am Mittwoch gaben die Hessen die Verpflichtung von Jonathan Svensson bekannt.)

hessenschau.de: Für die kommende Saison hat die MT mit Kristof Palasics ebenfalls schon einen Neuzugang verkündet. Wie sieht es bei Olle Forsell Schefvert aus?

Allendorf: Ich werde hier keinen Transfer verraten, aber so viel: In der kommenden Woche könnten wir etwas verkünden im Hinblick auf die kommende Saison.

hessenschau.de: Wo landet die MT am Ende der Saison? Und wer wird Meister - wenn nicht die MT?

Allendorf: Das ist schwer zu sagen. Wir haben ein amtliches Programm mit dem Europapokal und dem anstehenden FinalFour vor der Brust. Da müssen wir schauen, wie wir durchkommen, aber fest steht auch: Wir haben durch die Hinrunde ordentlich Selbstvertrauen getankt. Bei der Konkurrenz ist es eng, Magdeburg wird eine gute Rückrunde spielen, Berlin hat den besten Spieler der Welt mit Mathias Gidsel, auch Flensburg hat etwas gut zu machen. Die Meisterfrage ist also komplett offen.

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Transfer von Schefvert soll bevorstehen

Übereinstimmenden Medienberichten zufolge soll sich die MT Melsungen im Sommer mit Olle Forsell Schefvert von den Rhein-Neckar Löwen verstärken. Der 31-Jährige kann im Rückraum links und in der Mitte spielen, außerdem sowohl im Angriff als auch in der Abwehr. Der schwedische Nationalspieler lief von 2017 bis 2022 für die HSG Wetzlar auf. Schefvert soll ablösefrei kommen, weil sein Vertrag in Mannheim im Sommer ausläuft.

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