Zwischen Liga-Frust und Pokal-Freude HSG Wetzlar zieht Selbstvertrauen aus Pokalsensation

Die HSG Wetzlar hat bei der Pokalsensation gegen den THW Kiel ein anderes Gesicht gezeigt: Ein kämpferisches und geschlossenes Auftreten ebnete den Weg ins Achtelfinale. Das soll die Mittelhessen auch in der Liga wieder in die Spur bringen.

Die Spieler der HSG Wetzlar springen vor Freude übers Feld.
Die HSG Wetzlar steht im Achtelfinale des DHB-Pokals. Bild © Imago Images
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Nur Sekunden nachdem die Schlusssirene die Pokalsensation am Dienstagnachmittag besiegelt hatte, sprangen die Wetzlarer Spieler bereits vor Freude im Kreis über das Feld. Sie hatten gerade Rekordmeister THW Kiel mit 32:31 in der 3. Runde des DHB-Pokals überraschend bezwungen und stehen damit im Achtelfinale.

"Es fühlt sich immer noch ein bisschen unwirklich an, aber es ist natürlich großartig", sagte HSG-Geschäftsführer Björn Seipp am Mittwochmorgen im Gespräch mit dem hr-sport: "Allen voran tut es der Mannschaft gut, weil die Jungs tagtäglich hart arbeiten und sich einen solchen Überraschungserfolg verdient haben."

Kollektiv als Schlüssel zum Erfolg

Auf der Rückfahrt aus Kiel soll es insbesondere für Kreisläufer Rasmus Meyer Ejlersen viel zu tun gegeben haben. Er ist der Getränkewart der Mannschaft. "Was ich so gehört habe, war das einer der beschäftigtsten Männer im Bus", so Seipp.

Der Geschäftsführer hatte eine couragierte Leistung seiner Mannschaft gesehen, die zu einer Wurfquote von 60 Prozent kam und es schaffte, dass die Kieler die Partie zu keinem Zeitpunkt im Griff hatten. "Wir haben an uns geglaubt und als Kollektiv zusammengehalten. Das hat alle stark gemacht und zum Erfolg geführt", ist sich Seipp sicher.

In der Liga bislang ein anderes Gesicht

Wetzlars Rückraumspieler Lenny Rubin machte nach Spielende einen gelösten Eindruck. "Ich bin unheimlich stolz auf die Mannschaft. Auf uns wurde in den letzten Monaten richtig viel herumgetreten - es war keine einfache Zeit", so Rubin.

In der Liga waren solch starke Auftritte von den Mittelhessen bislang Mangelware: Von den ersten sieben Saisonspielen konnte die HSG erst eines gewinnen und rangiert in der Handball-Bundesliga aktuell auf dem vorletzten Tabellenplatz - dieser würde den Abstieg bedeuten.

"Positiven Glaube in Liga mitnehmen"

Die Saison ist freilich noch jung und Rubin glaubt, dass wenn "alle in Wetzlar voll an uns glauben und wir weitermachen, wir dann in den nächsten Monaten richtig viel Spaß mit dieser Mannschaft haben können." Dem ist sich auch Seipp sicher. Sein Schlüssel zum Erfolg: "harte Arbeit und ein positiver Glaube". Das neu-getankte Selbstvertrauen würde natürlich ebenfalls helfen.

Die nächste Gelegenheit, nach Spielende wieder als Sieger über das Feld zu springen, bietet sich am Sonntag (16.30 Uhr). Dann gastiert Wetzlar bei der TSV Hannover-Burgdorf.

Quelle: hessenschau.de/Simon Schäfer