Handball-Berichte Kehrt Nationalmannschafts-Kapitän Johannes Golla zurück nach Melsungen?

Aufregung im Handball: Die Anzeichen einer Rückkehr von Johannes Golla zur MT Melsungen verdichten sich. Die Verantwortlichen hüllen sich noch in Schweigen, doch der Klub plant den Coup schon lange.

Johannes Golla beim jüngsten Spiel gegen Melsungen.
Johannes Golla beim jüngsten Spiel gegen Melsungen. Bild © Imago Images
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Das Thema wird zum "Evergreen": Kehrt Nationalmannschafts-Kapitän Johannes Golla zurück zur MT Melsungen? Schon im vergangenen Jahr blühten die Spekulationen um den möglichen Sensations-Transfer nach einem Bericht der "HNA". Nun kommt wiederum Bewegung in die Geschichte: Die FAZ berichtet unter Berufung auf Beraterkreise, dass Flensburg ein Angebot für Golla aus Melsungen vorliegen habe.

Am Donnerstag schrieb dann das Portal "Handball Leaks", dass der Wechsel des gebürtigen Hessen 2026 zur MT fix sei. Die Urheber des Portals sind zwar nicht bekannt, doch gerade bei den angekündigten Transfers rund um die MT weist es generell eine hohe Trefferquote auf.

Die MT selbst dementiert auf Nachfrage Gespräche oder Angebote. Ein Angebot müsste der Klub aber nur bei einer Verpflichtung vor Vertragsende abgeben. Golla hatte immer wieder betont, seinen Vertrag bei den Flensburgern erfüllen zu wollen. Im Februar hatte er im NDR gesagt: "Es gibt keine Option, dass ich vor meinem Vertragsende im Sommer 2026 gehen werde. Meine Tochter ist in die Kita gekommen und liebt es. Meine Frau arbeitet hier und hat sehr gut Anschluss gefunden."

Melsungen plant die Rückkehr schon lange

Dennoch deutet immer mehr auf eine Rückkehr Gollas nach Hessen spätestens 2026 hin. Mit der MT verbindet ihn eine besondere Geschichte: Er war 2015 nach Melsungen gewechselt und hatte dort zunächst im Juniorenteam und dann in der Bundesliga gespielt. 2017 folgte sein Wechsel nach Flensburg, wo er zum Nationalspieler reifte. Dem Vernehmen nach ist der 26-Jährige geneigt, mittelfristig wieder in seine Heimat zurückzukehren. Und auch die Melsunger selbst verfolgen nach hr-sport-Informationen intern schon länger den Plan einer Rückholaktion.

Golla wäre nicht nur ein Prestige-Transfer als Eigengewächs und gleichzeitig bundesweites Aushängeschild für Melsungen. Er würde die MT qua seiner sportlichen Qualitäten und seiner Persönlichkeit endgültig auf das Niveau eines potenziellen Meisteranwärters hieven. Der Kreisläufer überzeugt in der Offensive wie auch in der Verteidigung. Nicht uninteressant: Die Verträge der Kreisläufer (Rogerio Moraes, Adrian Sipos, Arnar Freyr Arnasson) in der aktuellen MT-Mannschaft enden allesamt 2025.

Golla mit Flensburg derzeit unter Druck

Gegenüber "handball-world" hatte Sportchef Michael Allendorf jüngst erklärt, dass ein Transfer von Golla zur MT schon 2025 vor Ablauf des Vertrages "definitiv illusorisch" sei. Finanziell dürfte den Melsungern ein Transfer im kommenden Jahr zuzutrauen sein, doch fraglich bleibt, ob die Flensburger Golla vor Vertragsende überhaupt abgeben würden. Immer wieder gab es auch das Gerücht, Flensburg würde sich mit dem Berliner Ausnahmespieler Mathias Gidsel verstärken wollen - dafür müsste der Klub wiederum tief in die Tasche greifen und bräuchte theoretisch Einnahmen.

Für die Flensburger kamen die Spekulationen ohnehin zur Unzeit: Nach zwei Niederlagen gegen Magdeburg und Hannover folgte mit dem 36:22-Sieg gegen die HSG Wetzlar am Freitagabend eine Reaktion des Meisterschaftskandidaten, der dadurch auf Rang vier in der Tabelle geklettert ist. Im vergangenen Jahr hatten Golla & Co. in der Liga den dritten Platz errungen, gleichzeitig die European League gewonnen. Im Pokal allerdings scheiterten die Flensburger im Halbfinale - sie unterlagen im Halbfinale der MT Melsungen.

Quelle: hessenschau.de