Handball-Bundesliga Melsungen siegt, Wetzlar verliert auswärts
Vier Tage nach dem verlorenen Pokal-Endspiel hat die MT Melsungen Moral gezeigt. Sie gewann auswärts bei den Rhein-Neckar Löwen - auch dank Dainis Kristopans. Einen schwarzen Tag erlebte die HSG Wetzlar in Göppingen.
Die MT Melsungen hat im ersten Spiel nach dem ,Final Four' um den DHB-Pokal am Donnerstagabend einen Liga-Sieg bei den Rhein-Neckar Löwen eingefahren. Am Ende hieß es 28:23 aus Sicht der Melsunger. Ausschlaggebend war eine starke zweite Halbzeit. Letzten Sonntag hatten die Hessen im Finale gegen den SC Magdeburg klar verloren.
Nur fünf Tage nach dem Endspiel waren die Melsunger gut in die Partie gekommen und hatten sich einen Vorsprung von plus 2 erspielt. Mitte der ersten Halbzeit leistete sich die MT aber eine Schwächephase und lag plötzlich mit 9:11 hinten. "Nobody told you to change", keiner hatte euch eine Spieländerung gesagt, meinte Trainer Roberto Garcia Parrondo erbost in der Auszeit in der 20. Minute. Er hatte in dieser Woche seinen Vertrag bei der MT verlängert.
Morawski mit 20 Paraden
Ausgerechnet Tobias Reichmann verwandelte dann sicher die Siebenmeter für die Löwen und erzielte sein 900. Tor in der Bundesliga. "Ich war fünf Jahre bei der MT, und wir sind nicht unbedingt im Guten auseinandergegangen", hatte Reichmann zuvor den "HNA" gesagt. Er hatte sich nach seinem Aus bei der MT gar bei der zweiten Mannschaft fit gehalten, bevor ihn die Löwen im Winter verpflichteten.
Zur Pause stand es 13:14 aus Sicht der MT. "Wir haben viele technische Fehler drin, zum Glück ist das noch auf beiden Seiten so. Die Belastung nach dem ,Final Four' ist schon extrem, aber wir haben alle Kräfte für heute gebündelt", sagte Melsungens Julius Kühn in der Pause bei Dyn. Im zweiten Durchgang packte die MT beherzter zu und ging auch durch das nun angewandte 7 gegen 6 in Front. Überragender Mann mit seinen Abschlüssen und Pässen war Dainis Kristopans (sieben Treffer). Und im Tor schaffte Adam Morawski herausragende 20 Paraden.
HSG rennt von Beginn an hinterher
Nicht viel zu holen gab es hingegen für die HSG Wetzlar: In Göppingen beim Tabellennachbarn setzte es eine 27:32-Niederlage. Die Wetzlarer verschliefen den Beginn der Partie, bekamen Nationalspieler Sebastian Heymann überhaupt nicht in den Griff. Zur Pause lag die HSG bereits deutlich mit 13:16 zurück.
Nach dem Seitenwechsel kam die HSG durch Tore von Lukas Becher und Lenny Rubin wieder ran, doch ein 5:0-Lauf der Hausherren machte jegliche Hoffnungen zunichte. In der Folge wurde der Vorsprung noch deutlicher. Lichtblick bei den Hessen: Domen Novak mit beachtlichen elf Treffern.