Handball-Bundesliga MT auch gegen Stuttgart einfach nicht zu stoppen
Lange galten sie als unberechenbare Diven: Nun stehen die Handballer der MT Melsungen für Kontinuität in Leistung und Ergebnis. Auch das fünfte Spiel der Saison gewannen die Nordhessen - und nahmen den Gegner Stuttgart zeitweise auseinander.
Die MT Melsungen setzt sich an der Spitze der Handball-Bundesliga fest. Am Freitagabend besiegte das Team die Gäste vom TVB Stuttgart deutlich mit 35:27 (23:13). Damit feierten die Nordhessen den fünften Sieg im fünften Spiel. Gegen Stuttgart konnten sich die Melsunger gerade im ersten Durchgang auf eine gute Torwartleistung von Adam Morawski verlassen (sieben Paraden) und lieferten Spielzüge wie am Schnürchen.
Beispielhaft die Auszeit von Trainer Roberto Garcia Parrondo kurz vor Ende der ersten Halbzeit: "Adam to Julius, pass to Eli and shoot", gab der Coach vor. So kam es: Morawski spielte zu Julius Kühn, der zu Elvar Örn Jonsson weitergab - und der Isländer schloss selbstbewusst zum Treffer ab. So gingen die Melsunger mit einer klaren und verdienten 23:13-Führung in die Pause. Dabei blieb der überragende Neuzugang Dainis Kristopans sogar zunächst 30 Minuten auf der Bank.
Ex-Melsunger Heinevetter zürnt
Julius Kühn sagte in der Halbzeit beim übertragenden Sender "Dyn": "Wir haben sehr vieles richtig gemacht, richtig gute Abwehr und schnell nach vorne gespielt. Es sieht jetzt einfach aus, trotzdem müssen wir am Ball bleiben." Der ehemalige Spieler und jetzige Botschafter Finn Lemke fügte an: "Wir spielen überragenden Handball, schnell und mutig. Man sieht uns das Selbstvertrauen an."
Auch nach der Pause bot sich das gewohnte Bild: Die MT spielte sich viele "freie Würfe" heraus - zum Frust des ehemaligen Melsungers Silvio Heinevetter im Tor der Stuttgarter. Heinevetter warf immer wieder wütend die Arme hoch in Richtung seiner Vorderleute. Auch der Ex-Melsunger Kai Häfner kam nur zu drei Toren. Die Wurfquote der Melsunger hingegen lag Mitte der zweiten Halbzeit bei 79 Prozent. Stark dabei war Rückraum Ivan Martinovic mit sieben Treffern. Bereits drei Minuten vor dem Ende feierten die Zuschauer ihr Team mit "standing ovations". Dabei riefen sie: "Spitzenreiter, Spitzenreiter!"