Handball-Bundesliga MT Melsungen ringt Bietigheim nieder
Nach dem Coup in Kiel tun sich die Melsunger gegen den Aufsteiger Bietigheim lange schwer. Dann kann sich die MT auf ihre Leistungsträger verlassen und zieht den Heimsieg.
Die MT Melsungen hat am Samstagabend einen Heimsieg vor 3.211 Zuschauern eingefahren: Gegen Bietigheim gewannen die Hessen mit 26:24 (13:15). Dabei tat sich der Favorit lange schwer, gewann erst durch eine Energieleistung im zweiten Durchgang. Stefan Kretzschmar hatte es zuvor bei Dyn prognostiziert: "Gegen unkonventionelle Mannschaften hat Melsungen immer Probleme in der Vergangenheit gehabt. Deswegen sehe ich jetzt eine Gefahr gegen Bietigheim."
Vor der Partie hielt die Halle eine Schweigeminute ab für den in dieser Woche verstorbenen Melsunger Aufstiegstrainer Rastislav Trtik ab. Der in Kiel überzeugende Aaron Mensing fehlte verletzungsbedingt. Auch Dainis Kristopans saß zunächst auf der Bank. So hatten die neu formierten Hausherren merklich Probleme im Positionsspiel. In der so gerühmten Melsunger Defensive setzten die Gäste durch ihre Varianten immer wieder Nadelstiche.
Kristopans als entscheidender Faktor
Beim Stand von 6:10 nahm MT-Trainer Roberto Garcia Parrondo eine Auszeit und rügte: "Das ist verrückt, was wir machen." Doch es wurde nicht besser, zeitweise zog Bietigheim mit fünf Toren Vorsprung davon. Immerhin stand es dank eines Schlussspurts zur Pause nur 13:15 aus Sicht der Melsunger. Nach dem Seitenwechsel drehten Kristopans und Erik Balenciaga auf, brachten die Melsunger wieder ran und mit dem 21:20 sogar in Front.
In der Schlussphase schwang sich einmal mehr Torhüter Nebojsa Simic zum entscheidenden Mann auf und vernagelte das MT-Tor. Bis fünf Minuten vor dem Ende waren den Gästen nur sieben Tore in Durchgang zwei gelungen. Nach dem zwischenzeitlichen 24:24 sorgte dann Elvar Örn Jonsson für den Schlusspunkt. Kristopans war mit acht Treffern bester Werfer. "Wir waren in der letzten Phase nicht clever genug, aber Nebojsa Simic hat uns den Zahn gezogen", sagte der ehemalige Melsunger Julius Kühn bei Dyn.