Handball-Bundesliga MT Melsungen steigert Zuschauerschnitt wie kein anderer Club

Die MT Melsungen zählt eher nicht zu den Schwergewichten des deutschen Handballs - zumindest was den Zuspruch von Fans angeht. Dennoch machen die Hessen auch auf diesem Feld beachtliche Fortschritte.

Spieler der MT Melsungen jubeln über einen Heimsieg.
Heimmacht: die Spieler der MT Melsungen. Bild © Imago Images
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Mit Erfolg kommt Aufmerksamkeit: So oder so ähnlich ist jener Wert zu interpretieren, den der Handball-Bundesligist MT Melsungen dieser Tage veröffentlichte. Nämlich: Noch nie kamen so vielen Menschen zu MT-Heimspielen in die Kasseler Rothenbach-Halle wie in der vergangenen Spielzeit. 3.965 Fans jubelten den Bartenwetzern (oder den Konkurrenten) im Schnitt zu, im Jahr zuvor waren es noch 3.357. Das ergibt eine Steigerung von 18,1 Prozent. Eine, wie sie ligaweit kein anderer Club vorzuweisen hat. Alle Achtung!

Ehrlicherweise sollten zwei Dinge jedoch auch erwähnt werden: Zum einen sind Steigerungen bei vielen anderen Clubs mit Blick auf die ohnehin hohen Auslastungen ihrer Hallen kaum noch möglich, zum anderen haben zwölf Bundesliga-Clubs im Schnitt mehr Fans zu ihren Heimspielen gelockt als die MT. Erstmals durchbrach die Bundesliga als Gesamtes die Schallmauer von 5.000 Anhängerinnen und Anhängern pro Spiel. Die positive Entwicklung der MT unterstreicht die eigene Steigerung aber sehr wohl.

Skepsis wird von Überzeugung abgelöst

Die vergangene Spielzeit schlossen die Hessen als starker Tabellenfünfter ab, zogen zudem im DHB-Pokal erst ins Final Four und dann ins Endspiel ein. Und sie waren gar das viertbeste Heimteam der Liga, kassierten vor eigenem Publikum leidiglich eine Niederlage - ausgerechnet kurz vor Saisonende im Hessenduell gegen die HSG Wetzlar. Sieben Spiele in der Rothenbach-Halle waren ausverkauft.

Dass der Club besser von den Fans angenommen wird, war neben sportlichem Erfolg ein zusätzliches Ziel von MT-Sportvorstand Michael Allendorf, wie er bereits vor einigen Wochen im Gespräch mit dem hr-sport verriet: "Wir wollten ein Team zusammenstellen, in dem der eine für den anderen kämpft. Zu Saisonbeginn waren die Anhänger noch etwas skeptisch, doch dann haben wir sie komplett überzeugt."

Zuschauer-Schnitt noch mal steigern

Die Zahlen unterstreichen die These Allendorfs. Bevor der erste Ball der neuen Saison geworfen ist, formulierten die Hessen daher bereits ihr erstes Saisonziel: "Den Zuschauerschnitt noch einmal steigern." So guter wie erfolgreicher Handball kann dabei nur förderlich sein.

Quelle: hessenschau.de/Daniel Schmitt