Melsungen gewinnt in Kiel Wieder ein Hoch im Norden

Melsungen feiert einen Auswärtserfolg beim THW Kiel. Nach der Partie ploppen die Flaschen in der Kabine. Und einer der Matchwinner muss schon die Frage beantworten: Ist die MT jetzt ein Spitzenteam?

Aaron Mensing führte die MT in Kiel an.
Aaron Mensing führte die MT in Kiel an. Bild © Imago Images
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Melsungen gewinnt in Kiel

MT Melsungen Kiel
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In der Kabine ploppte es bei der MT Melsungen. Die Spieler gönnten sich nach dem 25:21-Sieg beim THW Kiel ein hiesiges Bier mit dem Bügelverschluss, wie man auf Instagram sehen konnte. Schließlich gibt es nicht alle Tage einen Erfolg beim Rekordmeister zu feiern! Obwohl, Moment mal: Bereits zu Beginn der vergangenen Saison hatten die Melsunger für einen Coup im hohen Norden gesorgt und sich damit die breite Brust für ihre imposante Hinrunde geholt.

"Wir können da jetzt gerne eine Tradition draus machen", sagte Torwart Nebojsa Simic nach dem Spiel bei Dyn. "Simo" hatte wieder einmal entscheidenden Anteil am Erfolg, er stand zwischenzeitlich bei um die 50 Prozent gehaltener Bälle, am Ende waren es 42,9 Prozent. Nur acht Treffer schaffte der THW im ersten Durchgang. Doch der Auftritt der gesamten Melsunger Mannschaft sorgte für den Auswärtssieg. Die Kieler, speziell Ausnahmekönner Domagoj Duvnjak, sprachen hinterher von einem absolut verdienten Resultat. Die Hessen seien einfach griffiger gewesen.

Mensing: Sieg-Schwur nach der Pleite

Dabei hatte die MT noch im vergangenen Spiel eine Pleite bei den Rhein-Neckar Löwen zu verkraften gehabt. Es war ein wichtiges Spiel gewesen, weil die Mannheimer sich in diesem Jahr wieder zu einem Konkurrenten um die internationalen Plätzen aufschwingen. "Wir haben direkt danach gesagt, dass wir nun die zwei Punkte in Kiel holen müssen", erzählte Aaron Mensing am Donnerstag vom Selbstbewusstsein des Teams. Der Neuzugang war in Kiel einer der überragenden Akteure auf der Platte, kam auf sechs Treffer. Auf eine Stufe mit den Kielern wollte er die MT auf Dyn-Nachfrage aber beileibe nicht stellen.

Klar, die Top 4 um Magdeburg, Kiel, Berlin und Flensburg sind weiterhin die absoluten Favoriten in der Liga. Doch wie ausgeglichen diese erscheint, wird schon nach vier Spieltagen überdeutlich. Der THW hatte am Wochenende den amtierenden Meister Magdeburg geschlagen, der nach Olympia mit Verletzungssorgen und Formschwankungen zu kämpfen hat. Nur ein einziges Team (Flensburg) steht noch ohne Verlustpunkt dar. Schlägt also die Stunde der Melsunger?

Liga total ausgeglichen

Die Geschichte mahnt zur Vorsicht. In der vergangenen Saison erwischten die Nordhessen einen Traumstart, blieben bis zur Auswärtspartie bei den Füchsen ungeschlagen. Gerade im zweiten Saisonabschnitt musste die MT aber abreißen lassen, im Finale des DHB-Pokals zeigte sich der deutliche Qualitätsunterschied zu den ganz Großen. Die Dreifachbelastung mit Pokal und Europa-Auftritten steht dem Team noch ins Haus, Konkurrenten wie Hannover und die Löwen sind nicht ungefährlich. Umso wichtiger scheint nun die Regeneration. Mensing formulierte daher schon einmal einen Wunsch an den Trainer: "Ich hoffe, dass wir jetzt ein freies Wochenende bekommen."