Handball-Herbstmeister Was jetzt für den großen Wurf der MT Melsungen spricht

Die MT Melsungen gewinnt auch ihr letztes Spiel im Jahr 2024. Nun sprechen Statistiken und Experten sogar vom Meistertitel. Selbst die anstehende WM kommt dem Team dabei entgegen.

Die Fans feiern den Herbstmeister.
Die Fans feiern den Herbstmeister. Bild © Imago Images
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Handball – Melsungen ist bereit für den großen Wurf

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Die MT Melsungen überwintert auf Platz eins in der Handball-Bundesliga, hat nur vier Minuspunkte auf dem Konto. Hier kommen vier wichtige Faktoren für die Rückrunde. Drei sprechen für einen großen Wurf der Melsunger.

Die Statistik

Der Journalist Rasmus Boysen hat nach dem Herbstmeistertitel der MT interesssante Statistiken zusammengetragen: Sechs der letzten zehn jener Titelträger sind danach auch Meister geworden. Seit 1977 haben es 31 von 47 Herbstmeistern zum Meister geschafft. In diesem Zeitraum wurden nur sechs Herbmeister am Ende nicht Erster oder Zweiter, alle schafften es in die Top4 in der Endabrechnung.

Auch die aktuellen Statistiken sprechen eine deutliche Sprache: Melsungen hat von allen Teams die wenigsten Gegentore (pro Spiel) bekommen. Interessant dabei: Die Mannschaft hat auch die wenigsten Tempogegenstoß-Gegentore schlucken müssen. Und zu Hause musste die MT keinen einzigen Punkt abgeben.

Die WM

Im Januar pausiert die Liga aufgrund der Handball-WM. Melsungens Führungsspieler wie Nebojsa Simic, Erik Balenciaga oder Dainis Kristopans sind nicht beim Turnier dabei. Einzig Rechtsaußen Timo Kastening steht im (vorläufigen) Aufgebot der deutschen Nationalmannschaft. Ian Barrufet wurde für Spanien nominiert, Adrian Sipos für Ungarn, Elvar Örn Jonsson sowie Arnar Freyr Arnasson für Island. Bei der Konkurrenz hingegen müssen die Teams fast alle Leistungsträger abstellen. Demnach kann sich die MT womöglich besser auf die Rückrunde vorbereiten. Diese startet am 8. Februar mit dem Spiel gegen Göppingen. Dann kommen direkt die Krachergegner Kiel (Europapokal) und Magdeburg (Liga).

Das Programm

Ein Nachteil in der Rückrunde könnte der Spielplan sein: In der Hinrunde hatte Melsungen Top-Teams wie Flensburg, Berlin, Magdeburg und Hannover daheim zu Gast - gewann alle Spiele. Auswärts musste die Mannschaft von Roberto Garcia Parrondo nur zum THW Kiel. In der Rückserie warten also vier schwere Partien auf fremdem Terrain, noch dazu in absoluten Hexenkesseln. Neben dem FinalFour in Köln kommt außerdem die Zusatzbelastung Europapokal auf die Hessen zu. Bis auf die schwere Verletzung von Mohamed Darmoul sind die Melsunger bisher von langfristigen Ausfällen weitgehend verschont geblieben. Für den großen Clou müsste das so bleiben.

Das Expertenurteil

Stefan Kretzschmar hatte sich Anfang Dezember festgelegt, dass Melsungen als Erster überwintern werde. Nun sagte er im Podcast von Dyn, dass er auf Magdeburg als kommenden Meister setze. Allerdings äußerte sich Weltmeister Pascal Hens im gleichen Format so: "Sie haben jetzt schon ein kleines Polster. Melsungen ist stabiler als Hannover. Die eigentlichen Favoriten als Verfolger nehmen sich auch noch gegenseitig die Punkte weg. Wenn die Melsunger es schaffen, auch nur eines dieser Auswärtsspiele gegen die Großen zu gewinnen und ansonsten ihr Ding durchziehen, dann werden die am Ende Deutscher Meister."

Sendung: hr-fernsehen, heimspiel!,

Quelle: hessenschau.de