Bobpilotin Zimmer vor WM-Premiere "Ich habe mich noch nie so auf einen Wettkampf gefreut"

Durch ihre Siege bei der Junioren-WM hat sich die Frankfurter Bobpilotin Maureen Zimmer für die WM in St. Moritz qualifiziert. Die Wettkämpfe dort will sie "einfach genießen" - und hat schon ein weiteres großes Ziel im Blick.

Bobpilotin Maureen Zimmer von Eintracht Frankfurt
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Für Maureen Zimmer wird am kommenden Wochenende ein Traum wahr: Die 26-Jährige aus Frankfurt darf bei den Bob-Weltmeisterschaften in St. Moritz an den Start gehen. Erkämpft hat sie sich dieses Recht durch Siege bei der Junioren-WM Mitte Januar.

"Ich bin über die Ziellinie gefahren und habe gehofft, dass es reicht. Dann habe ich die 1 gesehen und die Trainer und das war einfach pure Erleichterung", beschreibt sie im Gespräch mit dem hr-sport die Momente in Winterberg. Nach dem Sieg im Monobob gab es auch den Titel im Zweierbob, Anschieberin Lauryn Siebert wird Zimmer also zu den Titelkämpfen in der Schweiz begleiten. "Erst konnte man es gar nicht richtig glauben, aber jetzt kommt es so nach und nach, dass man sagen kann: Man fährt zur WM nach St. Moritz", so Zimmer.

In Frankfurt wird die Athletik trainiert

Das Ziel bei den Titelkämpfen ist klar: einfach genießen. "Ich habe mich noch nie in meinem Leben so auf einen Wettkampf gefreut wie jetzt auf die WM. Wir lassen uns einfach überraschen, was dabei rauskommt", sagt Zimmer. Einst hatte die gebürtige Frankfurterin bei der Eintracht in der Leichtathletik-Abteilung angefangen, bei ihrer ersten Bobfahrt war ihr nach eigenen Angaben "kotzübel". Doch Zimmer blieb dran und war sofort dabei, als Eintracht Frankfurt im vergangenen Sommer eine Bobabteilung gründete. Das Athletiktraining findet in Frankfurt statt, eine Bahn gibt es hier aber nicht. Offiziell startet Zimmer für den BSC Sachsen-Oberbärenburg aus dem Osterzgebirge, wo die fahrerischen Komponenten trainiert werden.

Tim Restle, Zimmers Trainer in Frankfurt, beschreibt sie als "sehr ehrgeizig". "Man muss sie immer bremsen. Es ist auf der einen Seite sehr schön, aber man darf nicht überziehen", sagt er. An die WM könne Zimmer "ganz entspannt" rangehen. "Es ist ein Geschenk, dass wir das machen dürfen." Im Monobob geht es am kommenden Samstag und Sonntag in den Eiskanal, der Zweierbob-Wettbewerb steigt knapp eine Woche später am 3. und 4. Februar.

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Großes Ziel Olympia

Coach und Athletin haben ohnehin schon ein ganz anderes Großereignis im Auge: die olympischen Winterspiele 2026 in Italien. "Darauf ist alles ausgerichtet. Da gilt es, in der bestmöglichen Verfassung zu sein", sagt Zimmer. So sieht es auch Restle, der allerdings keinen zu großen Druck aufbauen will: "Wir wollen dabei sein, aber das wird schwer. Man kann es auch 2030 schaffen."

Jetzt darf aber erst mal die WM-Premiere in St. Moritz ausgekostet werden. "Es ist die Belohnung für die harte Arbeit der letzten Jahre", sagt Zimmer. Und vielleicht gibt es im Ziel ja wieder etwas zu bejubeln.

Quelle: hessenschau.de/Janine Hilpmann, Sonja Riegel