"Vorfreude ist gigantisch" Boxclub Marburg: Beim Bundesliga-Debüt soll's gleich der Titel sein

Der Boxclub Marburg tritt das erste Mal in seiner Geschichte in der Bundesliga an - und will gleich den Titel. Immerhin: Die Konkurrenz ist überschaubar.

Ein Mann mit schwarzen Boxhandschuhen steht zwischen zwei dunklen Boxsäcken und vor einem Boxring und schaut in die Kamer.
Der BC Marburg ist heiß auf die Bundesliga. Bild © Jannis Gerhard (hr)
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Marburger Boxer kämpfen um den deutschen Meistertitel

Boxen Marburg still
Bild © hr
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Noch müssen sich die rund 20 Helferinnen und Helfer des 1. BC Marburg gedulden, noch dotzen die Basketbälle durch die Georg-Gaßmann-Halle. Erst am späten Freitagabend können die Aufbauarbeit beginnen. Aufbauarbeiten für ein Event, das es beim 1. BC in dieser Form noch nie gab: für einen Boxabend in der Bundesliga.

Erstmals nimmt der Boxclub Marburg in seiner Geschichte an der deutschen Meisterschaft teil, empfängt am Samstag (ab 18 Uhr) den BC Traktor Schwerin, der nicht nur ein wohlklingender, sondern auch ein bärenstarker Gegner sein dürfte: Die Norddeutschen sicherten sich zuletzt fünfmal nacheinander den Titel.

Nur drei Mannschaften dabei

Rund 400 Fans werden am Samstag in Marburg erwartet. Stühle, Boxring, Beleuchtung müssen im Eiltempo errichtet werden. "Die Vorfreude ist riesig", sagt Waldemar Adler, Schatzmeisters des Vereins, im Gespräch mit dem hr-sport, ehe er sich noch verbessert: "Sie ist gigantisch!"

Nun gehört zur Wahrheit, dass die Bezeichnung Bundesliga mehr erwarten lässt, als es letztlich ist. Nur drei Mannschaften nehmen in diesem Jahr teil, alle konnten sich selbst anmelden. Neben Marburg und Schwerin ist noch der Boxclub Chemnitz dabei.

Hohe Kosten als große Hürde

Die wohl größte Hürde: die Kosten. Zwischen 75.000 und 100.000 Euro muss der BC Marburg aufwenden, um in der Bundesliga antreten zu können. Eine Menge Kohle, treten doch Amateure gegeneinander an. "Der Aufwand neben der Arbeit ist schon immens", sagt Luis Seibel, 22, der seit zehn Jahren in den Ring steigt. Schließlich sei es quasi Leistungssport. Sechs- bis sieben Mal in der Woche trainiert Seibel.

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So oft wird geboxt

Im Jeder-gegen-Jeden-Modus treten die Clubs je einmal in eigener und fremder Halle gegeneinander an. Der Heim-Kampftag gegen Chemnitz ist für die Marburger am 1. März angesetzt. Der siegreiche Verein erhält 2:0-, der Verlierer 0:2-Wertungspunkte. Der Erst- und Zweitplatzierte treffen schließlich in sogenannten Playoffs erneut aufeinander – und ermitteln den Titelträger.

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Den Reiz der Bundesliga erklärt Schatzmeister Adler: "Man meint immer, Boxen sei ein Einzelsport. Aber ohne das Team, ohne sich gegenseitig zu pushen, wären wir nicht dort, wo wir heute sind." An einem Wettkampftag gibt es sieben Kämpfe, aufgeteilt in verschiedenen Gewichtsklassen, die Ergebnisse werden addiert und dadurch ein Siegerteam ermittelt. Seibel steckt für sich und seine Kameraden gleich mal ein hohes Ziel: "Wir wollen Deutscher Meister werden."