Boxen Darmstädter Jack Culcay verpasst WM-Titel
Durch ein spätes K. o. vergab Jack Culcay seine Chance auf einen WM-Gürtel im Superweltergewicht. Für den Darmstädter war es gleichzeitig eine der schmerzhaftesten Niederlagen seiner Box-Karriere.
Jack Culcay taumelte. Ein Schlag, noch einer - und dann diese hammerharte Rechte. Schwer getroffen fiel der frühere Box-Weltmeister, der so viel einstecken musste, zu Boden. Zwar raffte sich der Darmstädter nach einer ganz starken Leistung noch einmal auf, aber es ging nicht mehr.
Der Ringrichter brach den Kampf ab, der Traum vom WM-Titel war geplatzt. Nach einem spektakulären Fight unterlag der 38 Jahre alte Deutsch-Ecuadorianer am Samstagabend in Falkensee bei Berlin dem Russen Bachram Murtassalijew nach elf Runden durch K.o. und verpasste den vakanten Gürtel des Verbandes IBF im Superweltergewicht.
Culcay: "Das ist nach hinten losgegangen"
Für Culcay, der bei der TG 75 Darmstadt mit dem Boxen begann, ist es eine der schmerzhaftesten Niederlagen seiner Karriere. "Ich bin nach vorne gegangen und wollte auch den Lucky Punch suchen. Das ist nach hinten losgegangen", sagte Culcay nach dem Kampf im rbb. Ex-Schwergewichtler und TV-Experte Axel Schulz lobte: "Das war dennoch ein geiler Kampf. Hochachtung vor beiden", sagte er: "Jack hat gekämpft wie ein Löwe. Er hat abgeliefert ohne Ende."
Culcay, der lange stark um die Schläge herumgetänzelt war und selbst gute Hände landete, musste im 38. Profikampf seine fünfte Niederlage hinnehmen. Dabei hatte "Golden Jack" Culcay lange auf seine Titelchance warten müssen und sie erst erhalten, nachdem der US-Amerikaner Jermell Charlo den Gürtel niedergelegt hatte.
Culcay, früherer Amateur-Weltmeister und seit 2009 Profi, hatte 2017 seinen WBA-Gürtel im Halbmittelgewicht an Demetrius Andrade (USA) verloren. Durch die Niederlage bleiben der Deutsch-Armenier Noel Mikaelian (WBC-Champ im Cruisergewicht) und Mahmoud Charr (WBA-Champ im Schwergewicht) die einzigen Deutschen, die aktuell als Weltmeister geführt werden. Mikaelian gewann seinen Titel im Vorjahr jedoch unter armenischer Flagge.