Darmstädterin kann Weltmeisterin werden Tertsch kämpft in Andalusien um die Triathlon-Krone
Die Darmstädterin Lisa Tertsch kann am Samstag Weltmeisterin in der World Triathlon Series werden. Beim abschließenden Wettkampf über die olympische Disziplin in Torremolinos müsste sie dafür zwei Konkurrentinnen überholen.
Wer sich jetzt spontan ins spanische Torremolinos aufmacht, den erwarten beste Bedingungen für einen Hauch von Sommerurlaub im Herbst. 23 Grad und leichte Bewölkung sagen die Meteorologen voraus. Die Reiseführer versprechen einen lebhaften Badeort mit langen Stränden und andalusischen Spezialitäten, als Ausflugsziele bietet sich das nahegelegene Malaga oder Marbella an. Vamos!
Wer Ruhe und Abgeschiedenheit sucht, sollte Torremolinos jedoch zumindest am Samstag meiden. Dann verwandelt sich der einstige Fischerort nämlich für ein paar Stunden in die internationale Triathlon-Hauptstadt. Mittendrin dann: Lisa Tertsch, geboren in Offenbach, wohnhaft in Darmstadt.
Tertsch muss Aufholjagd starten
Die schlechte Nachricht für die 25-Jährige: Die touristischen Vorzüge ihres Reiseziels wird sie erst einmal nicht auskosten können. Die gute Nachricht: Auf Tertsch wartet dennoch ein spannendes und womöglich unvergessliches Wochenende. Die Südhessin kann in der World Triathlon Series nämlich tatsächlich die erste deutsche Weltmeisterin werden.
Anne Haug mit den Rängen zwei (2012) und drei (2013) sowie Laura Lindemann als Dritte (2020) waren bislang die bestplatzierten Deutschen in der WM-Serie.
Tersch verspricht Vollgas
"Ich werde versuchen, mein Bestes zu geben und dann mal schauen, was dabei herauskommt", sagte Tertsch im Gespräch mit dem hr-sport.
Doch was muss dafür passieren? Aktuell belegt Tertsch, die in Paris Olympia-Gold mit der Staffel holte, in dem aus insgesamt sechs Wettkämpfen über die olympische oder die Sprint-Distanz bestehenden Wettbewerb Platz drei. In Torremolinos, dem Abschluss der Series, muss sie am Samstag (ab 15.35 Uhr) also die beiden vor ihr liegenden Athletinnen hinter sich lassen.
Die Favoritin kommt aus Frankreich
Konkret heißt das: Sollte Tertsch die 1,5 Kilometer Schwimmen, die 40 Kilometer auf dem Rad und den abschließenden Lauf über zehn Kilometer zwei Plätze vor der Französin Cassandre Beaugrand und einen Rang vor der Britin Beth Potter beenden, ist ihr die WM-Krone sicher. Klingt leicht? Ist es aber nur in der Theorie: Beaugrand ist aktuelle Olympiasiegerin, Potter amtierende Weltmeisterin.
"Es müssen schon viele Dinge zusammenkommen, damit es mit dem WM-Titel klappt", erklärte Tertsch im Gespräch mit hr-sport. "Ich muss gut abliefern, und Glück gehört natürlich auch dazu."
Was Mut macht: Den letzten Triathlon der Serie im chinesischen Weihei gewann Tertsch vor Potter. Da nur drei Ergebnisse aus allen Wettkämpfen zählen, legte Topfavoritin Beaugrand allerdings eine Pause ein. So oder so: In Torremolinos zählt's. Und als Belohnung warten spätestens am Samstagabend andalusische Tapas. Es gibt schlechtere Aussichten.