Kassel im DEL2-Playoff-Finale Die Huskies dürfen jetzt um alles spielen
Schritt eins und nun auch zwei sind absolviert: Die Kassel Huskies stehen völlig verdient im Finale der DEL2-Playoffs. Nun soll nach all den Jahren des Wartens endlich auch der letzte Schritt gegangen werden.
Bill Stewart ist noch nicht fertig. Noch lange nicht. Gerade haben die Kassel Huskies den Einzug in die DEL2-Playoffs geschafft, können einmal ganz kräftig durchpusten, da hat der Trainer der Schlittenhunde schon das ganz große Ziel im Blick. "Ich bin hier aus nur einem Grund", betonte der Kanadier am Freitagabend mit Nachdruck. "Ich bin nicht zu überschwänglich. Es geht hier darum, entweder alles zu gewinnen oder am Ende enttäuscht zu sein." Meister oder nix. DEL-Aufstieg oder Enttäuschung. Kassel ist heiß. Nach der am Freitag startenden Final-Serie soll es das endlich gewesen sein mit DEL2-Eishockey in Nordhessen.
Den letzten Schritt dahin gingen die Huskies am Freitag aber nicht einfach so. 2:1 hieß es am Ende gegen Kaufbeuren in Kassel. Ein schweres Stück Arbeit, damit am Ende der vierte und letzte Sieg in der Serie feststand. "Das ist Playoff-Eishockey, da kann man sich auf nichts verlassen", erklärte Sportdirektor Manuel Klinge und schob erleichtert hinterher: "Das sind die Momente, für die man das alles macht. Es war emotional und hat richtig gutgetan."
Final-Gegner steht noch nicht fest
Nach der knappen und umkämpften Partie können die Schlittenhunde jetzt aber erst einmal durchschnaufen. In der anderen Halbfinal-Serie zwischen Regensburg und Crimmitschau steht der Sieger noch nicht fest, das erste Spiel der Finalserie steigt erst am Freitag in Kassel. Stewart hat deswegen seinen Spielern erst einmal ein freies Wochenende spendiert, erst ab Montag geht's für die Huskies wieder aufs Eis. Einmal durchpusten vor dem Showdown.
"Wir können jetzt die Wunden lecken und kurz die Köpfe freikriegen vom Eishockey", erklärte Sportdirektor Klinge. Dann werden die Sinne wieder geschärft. Vor der Saison war das Ziel schon klar ausgegeben, in den Playoffs hat sich daran nichts geändert. "Ich wusste, wie die Erwartungshaltung hier sein wird", betonte auch Stewart, der erst spät in der Saison das Traineramt von Bo Subr übernommen hatte.
Klinge: "Wir hätten es auch verdient"
Vier Siege sollen noch her, dann gibt es hoffentlich in Kassel die große Aufstiegs-Sause. Ganz klar: Die Huskies wollen nach zahlreichen gescheiterten Anläufen wieder in die DEL. Die Sehnsucht nach Erstliga-Eishockey in Kassel ist riesengroß. "Wir hätten es auch verdient", findet Klinge. "Es gilt jetzt, alle Kräfte zu bündeln, um den letzten Schritt in die DEL zu gehen."
Denn nur darum geht es für die Schlittenhunde ab kommenden Freitag. Die Huskies dürfen jetzt um alles spielen. Oder um es mit Huskies-Coach Stewart zu sagen: "Der zweite Platz ist, wie die eigene Schwester zu küssen."