Jerry Kuhn wechselt zum Eishockey-Zweitligisten EC Bad Nauheim holt umstrittenen Goalie

Eishockey-Zweitligist EC Bad Nauheim hat Gerald "Jerry" Kuhn unter Vertrag genommen. Ein bekannter Name in der Wetterau, denn zwischen dem Torhüter und den Fans sind schon mal die Fäuste geflogen.

Jerry Kuhn von den Kassel Huskies.
Kuhn spielte vier Jahr lang für die Kassel Huskies. Bild © Imago Images
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Schon lange hat ein Neuzugang beim EC Bad Nauheim nicht mehr für so große Diskussionen gesorgt wie in diesem Fall: Gerald "Jerry" Kuhn schließt sich den Roten Teufeln aus der Wetterau an, das gab der Eishockey-Zweitligist am Donnerstag bekannt. Der Goalie kommt von den Hannover Scorpions.

Gute Erinnerungen an Kuhn haben die Fans der Bad Nauheimer nicht, denn im März 2022 gab es eine handfeste Auseinandersetzung zwischen dem Torhüter und Teilen der Anhänger. So spielte Kuhn zu diesem Zeitpunkt noch bei Hessen-Rivale Kassel Huskies. Nach dem Spiel stürmte er damals auf den Gästeblock zu und schlug einem ECN-Anhänger ins Gesicht. Die DEL2 leitete ein Ermittlungsverfahren ein.

ECN-Fans beleidigten Kuhn und seine Familie

Gänzlich unschuldig waren die Fans der Bad Nauheimer aber auch nicht. So gab es in der Viertelfinalserie der Playoffs damals üble Beleidigungen in Richtung des Torhüters. Berichten zur Folge sollen ECN-Anhänger auch Kuhns Familie beleidigt und sogar bedroht haben, die sich damals während der Partie in der Nähe des Gästeblocks aufhielten. Nach Spielende kam es dann zum Wutausbruch von Kuhn.

"Jerry hat Strafen sowohl von der Liga als auch von der Justiz erhalten und diese verbüßt und teuer bezahlt", sagt der Bad Nauheimer Geschäftsführer Andreas Ortwein: "Dass diese Kurzschlusshandlung damals falsch war, weiß er heute selbst. Aber Menschen machen Fehler und jeder hat eine neue Chance verdient."

"Ich bedaure, dass sowas passiert ist"

Auch Kuhn selbst äußerte sich zum einstigen Vorfall: "Ich weiß, dass es nicht richtig war, aber mir ging es in dem Moment nur darum, meine Familie zu schützen und niemals darum, jemand anderen zu schädigen. Ich bedauere, dass sowas passiert ist."

Als die ersten Gerüchte aufkamen, dass sich Kuhn den Roten Teufeln anschließen würde, wurde diese Entscheidung des Clubs von großen Teilen der Fans sehr kritisch betrachtet. Nun ist der Wechsel fix. Wie die Anhänger ihn aufnehmen werden, wird sich dann wohl erst bei den Saison-Vorbereitungsspielen im Spätsommer zeigen. Rein sportlich ist Trainer Adam Mitchell überzeugt, dass der neue Goalie dem Team weiterhelfen wird: "Mit Jerry bekommen wir einen Torhüter, der in jedem Training Gas gibt und der bewiesen hat, dass er in der DEL2 einer der besten Torhüter sein kann."

Quelle: hessenschau.de