Audio

Frankfurt Galaxy: Ausgebootete Spieler starten andernorts durch

Jakeb Sullivan (links) und Reece Horn (rechts) in gemeinsamen Frankfurter Zeiten

Die Frankfurt Galaxy hat ihre Offensive zur neuen Saison umgestellt. Verdiente Kräfte wurden freigestellt – und überzeugen nun in anderen Teams.

Frankfurt Galaxy hat seine Offensive zur neuen Saison der European League of Football (ELF) umgebaut. Neuer Quarterback, neuer Star-Receiver, neuer Runningback, neuer Offense Coach. Das erhoffte Feuerwerk ist in den ersten drei Saisonspielen, von denen nur eines gewonnen wurde, aber weitestgehend ausgeblieben. Stattdessen überzeugen die dafür geschassten Spieler an anderer Stelle.

Im Winter eröffneten die Hessen Jakeb Sullivan, ihrem bisherigen Anführer, dass sie nicht mehr mit ihm planen. Der US-Amerikaner, der 2021 noch die erste Meisterschaft nach Frankfurt holte, war ihnen nicht mehr gut genug. Die Entscheidung traf den Quarterback schwer. Dann aber fand er bei Berlin Thunder eine neue Heimat – und dort zu alter Stärke zurück.

Sullivan startet in Berlin durch

Sullivan gehört derzeit zu den besten Ballschmeißern der ELF. Mit 1.189 geworfenen Yards führt er die Liga an. Seine 12 Touchdown-Pässe sind die zweitmeisten der Liga. Zugeben: Die Statistik ist ein bisschen verrutscht, weil Sullivan bereits fünf Saisonspiele absolviert hat, andere Quarterbacks – wie Galaxys Luke Zahradka – aber teilweise erst drei. Im Vergleich mit seinem Nachfolger hat Sullivan aber auch unter Berücksichtigung dieses Unterschieds fast überall die Nase vorne.

Sullivan warf in fünf Spielen zwar schon fünfmal den Ball in gegnerische Hände (Interception), Zahradka in seinen drei Spielen aber auch schon viermal. Auch bei der Prozentzahl der angebrachten Würfe ist Sullivan Stand jetzt der bessere Quarterback. Während 61,4 Prozent von Sullivans Würfen einen Abnehmer finden, sind es bei Zahradka nur 54,21 Prozent. Einziges Manko: Auch Sullivans Performance konnte nicht verhindern, dass Berlin nur zwei seiner ersten fünf Spiele gewinnen konnte.

Horn beweist seine Extraklasse

Auch auf der Position des Wide Receivers suchte die Galaxy zur Saison 2024 nach Veränderung. Reece Horn passe nicht zur Spielweise von Zahradka, der häufiger weite Bälle werfe als sein Vorgänger, hieß es bei der Galaxy. Also wurde Horn (per Whatsapp-Nachricht, wie er sich einst beschwerte) ebenfalls entlassen.

Mit Markell Castle setzten die Hessen auf mehr Geschwindigkeit im Angriff. Mit 344 Yards und zwei Touchdowns in drei Spielen wusste der Offensiv-Spieler des Jahres 2023 bislang auch zu überzeugen, Horn jedoch beweist in Wien, wo er unterkam, seine Extraklasse.

430 Yards und vier Touchdowns stehen in dieser Saison für den 31-Jährigen bereits zu Buche. Mehr als 75 Prozent der Bälle, die in seine Richtung flogen, hielt Horn auch fest (Castle kommt auf knapp 59 Prozent). Die Vienna Vikings, Champion des Jahres 2022, sind in dieser Saison nach fünf Spielen noch ungeschlagen.

Die Galaxy hat im Heimspiel gegen die Hamburg Sea Devils am Sonntag (16.25 Uhr) die nächste Möglichkeit, den zweiten Saisonsieg einzufahren. Dafür braucht es aber vor allem in der neuformierten Offense eine Steigerung.