In europäischer Rekordzeit Extremsportlerin Pohl aus Marburg durchschwimmt gefährliche Meeresenge
Freischwimmerin Nathalie Pohl aus Marburg hat es wieder getan: Als erste Deutsche hat sie die neuseeländische Cookstraße durchquert. Damit hat die 28-Jährige fast alle der gefährlichsten Meeresengen der Welt durchschwommen.
Das Element von Nathalie Pohl ist ganz klar das Wasser. Die Extremsportlerin aus Marburg will unbedingt die sogenannten "Ocean's Seven" schaffen. Dafür muss Pohl die sieben gefährlichsten Meeresengen der Welt durchschwimmen. Auf dem Weg dorthin hat die 28-Jährige am Mittwochnachmittag die vorletzte der sieben erforderlichen Strecken durchschwommen – und das in Rekordzeit.
Marburgerin stellt europäische Bestzeit auf
Pohl hat als erste Deutsche die neuseeländische Cookstraße durchquert. Die Hessin brauchte bei ihrem dritten Versuch 6:33 Stunden und ist damit auch die schnellste Europäerin, der dieses Kunststück gelang. 2019 und 2020 hatte sie ihre Versuche jeweils abbrechen müssen. Insgesamt haben bislang 130 Schwimmer und Schwimmerinnen die Cookstraße bewältigt.
"Neuseeland hat es mir nicht leicht gemacht. Es war bis zum Schluss nicht sicher, ob ich überhaupt starten kann. Über so einen langen Zeitraum hinweg fokussiert zu bleiben, war eine echte Herausforderung", sagte Poh. "Auch während des Schwimmens waren die Bedingungen alles andere als optimal. Das Wetter ist plötzlich wieder umgeschlagen. Ich bin einfach glücklich, dass ich es doch noch geschafft habe."
Über 26 Kilometer Schwimmen ohne Pause
Die Cookstraße trennt Neuseelands Nord- und Südinsel voneinander. Sie ist 26 Kilometer breit, die zurückgelegte Schwimmdistanz ist aufgrund der Strömung jedoch länger. Dazu kommen in diesem Meeresgebiet starke Strömungen und sogar Haie. "Beim Freiwasserschwimmen kommt es vor allem auf mentale Stärke an. Egal wie gut man sich vorbereitet, ein Restrisiko bleibt immer. Mit eigener Kraft eine solche Herausforderung zu schaffen, ist für mich das pure Adrenalin", so Pohl.
Um die "Ocean's Seven" zu schaffen, fehlt der Marburgerin noch eine letzte Etappe: Der eiskalte Nordkanal zwischen Irland und Schottland. Diesen will Pohl im September durchschwimmen. Falls sie es schafft, wäre die 28-Jährige die erste deutsche Extremschwimmerin, der dieser Coup gelingt und die 23. weltweit.
Sendung: hr-iNFO, 02.03.2023, 12.30 Uhr
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