Kosten sollen bei 13,5 Millionen Euro liegen Geplanter Schanzen-Bau in Willingen lässt Tränen kullern

Ein Vierteljahrhundert lang haben sich hessische Skisprung-Fans gedulden müssen, ehe der Bau einer neuen Schanze in Willingen genehmigt wurde. Für den Sport in Hessen könnte das vieles ändern.

Ungefähr an dieser Stelle (rechts) soll die neue Schanze gebaut werden.
Ungefähr an dieser Stelle (rechts) soll die neue Schanze gebaut werden. Bild © hr

In Willingen, dem Standort der weltbekannten Mühlenkopfschanze, wünscht man sich seit sehr langer Zeit eine mittelgroße Schanze. Genauer gesagt seit 25 Jahren. Denn für Skispringer im Norden von Hessen gibt es ein Problem.

Zwar ist die Mühlenkopfschanze ein angesehener Standort für den Skisprung-Weltcup. Und es gibt in Willingen auch eine kleine Schanze, auf der Kinder und Jugendliche springen können. Doch zwischen jenen beiden Varianten – nichts. Die Folge: Der hessische Skisprung-Nachwuchs muss nach Süddeutschland ausweichen, wenn er auf mittelgroßen Schanzen trainieren will.

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Willingen bekommt neue Skisprung-Schanze

Willingen bekommt neue Skisprung-Schanze 
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Es scheiterte immer wieder am Geld

Bis jetzt. Denn nach über 25 Jahren Planung wurde der Bau einer mittelgroßen Schanze in Willingen genehmigt. Im kommenden Jahr sollen die Bauarbeiten starten – und schon jetzt ist die Vorfreude bei den Beteiligten riesig.

"Mir kamen tatsächlich die Tränen, als ich davon erfahren habe", sagt Werner Weigelt. Der Präsident des Hessischen Skiverbandes kämpft seit seinem Amtsantritt um den Bau, immer wieder seien die Kosten gestiegen und das Projekt aufgeschoben worden. "Ich glaube, wir haben die Schanze jetzt noch zu einem vernünftigen Preis realisieren können", sagt Weigelt.

Vernünftiger Preis, das heißt: 13,5 Millionen Euro. Diese Summe wird unter anderem durch das Bundesministerium des Inneren und das Land Hessen finanziert, einen Teil der Kosten tragen auch der Ski-Club Willingen und die Gemeinde.

Vom Sofa auf die Sprungschanze

Aus Sicht der Verantwortlichen um Weigelt lohnt sich die Investition allemal. "Vor allem die Junioren müssen dann nicht mehr zu anderen Stützpunkten wechseln. Wir hoffen, unsere Talente so im eigenen Land zu behalten", sagt er.

Ähnlich sieht es mit Jürgen Hensel einer der Präsidenten des Ski-Clubs Willingen. "Die Kinder auf dem Sofa mit ihren Handys zu lassen, das kann es ja nicht sein. Deswegen nehmen wir jetzt richtig Geld in die Hand, um das durchzuziehen", so der Funktionär.

Kunststoff statt Schnee im Sommer

Auch im Sommer kann der Nachwuchs dann in Willingen von der Schanze abheben. Möglich macht dies das "Mattenspringen": Speziell bewässerte Kunststoffmatten sollen dafür sorgen, dass die neue Schanze zu jeder Jahreszeit genutzt werden kann.

Durch noch mehr Attraktivität für Nachwuchsathleten will Willingen seine eigene Bedeutung als Standort für den Wintersport noch einmal steigern. Die Ziele: Über 2026 hinaus Olympiastützpunkt zu bleiben und in Zukunft auch Trainingslehrgänge für Nationen möglich zu machen.

Redaktion: Kathinka Mumme und Henning Middeldorf

Sendung: hr-fernsehen, hessenschau,

Quelle: hessenschau.de