Hessenderby zwischen Kassel und Bad Nauheim im Playoff-Halbfinale "Es wird ein offener Schlagabtausch"

Das Hessenderby im Halbfinale zwischen den Kassel Huskies und dem EC Bad Nauheim elektrisiert die hessischen Eishockeyfans. Beide Teams stellen sich auf einen harten Kampf ein.

Hessenderby Kassel Huskies EC Bad Nauheim
Im Playoff-Halbfinale kommt es zum Hessenderby zwischen den Kassel Huskies und dem EC Bad Nauheim Bild © Imago Images
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Moderatorin Janine Hilpmann im Studio, links eingeblendet: Bilder von den Kassel Huskies und dem EC Bad Nauheim.
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Das erste spektakuläre Comeback hat das Hessenderby schon erlebt, noch bevor überhaupt eine Sekunde im Playoff-Halbfinale der DEL2 zwischen den Kassel Huskies und dem EC Bad Nauheim gespielt worden ist: Der Server der Kassel Huskies hat sich wieder erholt, nachdem er wegen zu vieler Ticketanfragen zwischenzeitlich abgestürzt war. Na, dann kann es ja losgehen.

Zugegeben, der Serverabsturz fand statt, bevor überhaupt klar war, dass es im Halbfinale zum Hessenderby kommt; das ist erst klar, seit am Dienstagabend Ravensburg den EV Landshut schlug. Der allgemeinen Begeisterung in Kassel dürfte die Paarung aber die Krone aufgesetzt haben, selbiges gilt für Bad Nauheim. Playoffs, Halbfinale, Hessenderby – besser geht’s nicht.

"Wir sind bereit"

Entsprechend groß ist die Vorfreude auch aufseiten der Teams. "Jeder freut sich, wir haben lange warten müssen, aber die Jungs sind heiß. Wir sind bereit", sagt Bad Nauheims Cheftrainer Harry Lange. Und schickt direkt eine Kampfansage hinterher. "Ein Derby ist immer etwas Besonderes. Wir werden alles daran setzen, dass wir das auch im nächsten Jahr wieder haben." Soll heißen: Bei einem Titelgewinn würde Kassel aufsteigen, der EC Bad Nauheim, der keine Lizenz für die DEL beantragt hat, allerdings nicht.

"Unser Team braucht sich nicht zu verstecken. Wir haben die Hauptrunde über gezeigt, was in uns steckt", sagt Huskies-Sportdirektor Manuel Klinge, der ebenfalls auf das Derby hinfiebert. "Die Atmosphäre wird eine ganz besondere sein, das kennen wir aus der Vergangenheit."

Am Freitag (19.30 Uhr) startet die Halbfinal-Serie in Kassel, am Sonntag (18.30 Uhr) steigt Spiel zwei in Bad Nauheim. Sportlich dürften die Spiele so einiges an Spannung versprechen. Auf der einen Seite die Huskies, die die Hauptrunde teils nach Belieben dominierten und mit 18 Siegen in Serie gar den DEL2-Rekord der Löwen Frankfurt aus der Saison 2016/2017 einstellten. "Kassel ist die Top-Truppe in der DEL2, sie haben eine unfassbare konstante Saison und richtig gute Viertelfinals gespielt", lobt Lange. "Es spricht eigentlich alles für Kassel, aber wir sind ja auch noch da."

"Uns erwartet ein harter Brocken"

Auf der anderen Seite die "Roten Teufel", die sich nach namhaften Abgängen zu Saisonbeginn zunächst finden mussten, sich zuletzt aber in blendender Form präsentierten. So gewannen die Nauheimer ihre Viertelfinal-Serie ebenso wie die Huskies glatt mit 4:0. "Mit Nauheim erwartet uns sicherlich ein harter Brocken", so Klinge. "Sie kommen vor allem über die Leidenschaft, sie arbeiten unermüdlich. Sie sind gespickt mit viel Talent."

Und sie kommen mit einem Formanstieg zur rechten Zeit, der ein packendes Hessenderby verspricht. Auch wenn man in Bad Nauheim gerne in die Underdog-Rolle schlüpft. "Wir sind der komplette Underdog. Kassel muss, wir können und wollen. Wir würden ihnen gerne ein Bein stellen", so Lange.

Und dann war da ja noch was: In der Vorsaison kegelten die Nauheimer Kassel im Viertelfinale aus den Playoffs, dramatisch erst im siebten Spiel und dann auch noch vor dem Kasseler Publikum. Ein Coup, den die Roten Teufel sicher gern wiederholen, die favorisierten Nordhessen jedoch unbedingt vermeiden wollen. Eine Rechnung scheint also noch offen. "Es wird ein offener Schlagabtausch", glaubt Klinge. "Schon der erste Moment am Freitag wird sehr entscheidend sein."

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Sendung: hr-fernsehen, hessenschau Sport, 29.03.2023, 17.55 Uhr

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Quelle: hessenschau.de/Stephan Reich