Hessin zwischen Frust und Stolz Hindernisläuferin Gesa Krause liebäugelt mit Wechsel auf die Straße

Das 3.000-Meter-Finale missglückt der hessischen Hindernisläuferin Gesa Krause gehörig - dennoch ist sie stolz auf das Geleistete. Und Pläne für die Zukunft schmiedet sie auch.

Gesa Krause erwischte in Paris einen schlechten Final-Tag.
Gesa Krause erwischte in Paris einen schlechten Final-Tag. Bild © Imago Images
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Mit feuchten Augen haderte Gesa Krause nach einer bemerkenswerten Olympia-Rückkehr. "Wenn man mich jetzt fragt, ob ich stolz darauf bin, was ich in meiner Karriere geschafft habe, und dass ich hier zum vierten Mal in einem olympischen Finale stehe, dann würde ich das auf jeden Fall mit Ja beantworten", sagte die 32-Jährige nach einem missglückten Finale über 3.000 Meter Hindernis und Rang 14

Aber es gehe eben um den Moment, sagte Krause. Und in dem konnte sie nach drei mitreißenden Olympia-Auftritten nicht mithalten. "Da bin ich natürlich absolut nicht glücklich oder in irgendeiner Art und Weise zufrieden mit diesem Ergebnis, aber es ist halt nun mal heute der Tag, der dieses Resultat dann halt hervorgebracht hat, und damit muss ich jetzt einfach leben", sagte die zweimalige Europameisterin aus Dillenburg.

Krause läuft klar unter Jahresbestleistung

Nur gut 15 Monate nach der Geburt von Tochter Lola war Krauses Leistung auch ohne ihre vierte Top-8-Platzierung bei Sommerspielen trotzdem bemerkenswert. Daran änderten auch die 9:26,96 Minuten nichts, mit denen sie klar über ihrer Saisonbestzeit blieb. Die ehemalige EM-Zweite Lea Meyer aus Leverkusen kam in persönlicher Bestzeit von 9:09,59 Minuten auf Rang zehn.

Sie deutete an, dass sie irgendwann Krauses deutschen Rekord gefährden kann. "Ich weiß nicht, wie es von außen aussah, aber bis zum Schluss hatte ich auf jeden Fall ein Lächeln auf den Lippen", sagte Meyer und äußerte größte Hochachtung vor Krause.

"Wenn man ein Kind bekommen hat und so wieder zurückkommt, dann kann man schon riesig stolz sein, dass man im vierten olympischen im Finale steht. Das ist einfach ein Riesending", sagte Meyer. Gold in diesem Rennen bei den Olympischen Spielen in Paris gewann Weltmeisterin Winfred Yavi aus Bahrain in Olympia-Rekordzeit von 8:52,76 Minuten. 

Wechsel auf die Straße? Gut möglich!

Krause hatte vor rund 15 Monaten Tochter Lola zur Welt gebracht. Der Comeback-Weg war rasend, bei der EM vor zwei Monaten jubelte sie über Silber, das Olympia-Ergebnis schmeckte ihr selbst aber nicht. Trainer, Familie, Lebensgefährte - so viele Menschen hätten sie begleitet, sagte die zweimalige WM-Dritte. "Gerade das ist dann genauso bitter, weil sie natürlich auch sehr, sehr viel investiert haben und man selbst dann die Person ist, die, wenn es gut läuft, in irgendeiner Art und Weise etwas zurückgeben kann."

Vor drei Jahren in Tokio war Krause Olympia-Fünfte, 2016 in Rio de Janeiro Sechste und 2012 in London Siebte. Diesmal konnte sie im Finale nicht das Tempo der Spitzengruppe mitgehen. Wie die Hindernis-Zukunft aussieht, ließ sie offen: "Ich bringe jetzt erst einmal diese Saison zu Ende und dann muss man sich, glaube ich, sortieren und muss sich neue Ziele setzen", sagte Krause, die mit einem Wechsel auf die Straße und zu den längeren Distanzen liebäugelt. "Ich sage mal so, wenn, dann wird es doch deutlich länger als das, was ich bisher gemacht habe."

Sendung: hr1, Nachrichten,

Quelle: dpa