Favorit gegen Regensburg Huskies im Finale: Reif für die Geschichtsbücher
Die Kassel Huskies hoffen seit Jahren auf den DEL-Aufstieg, seit Jahren scheitern sie. Nun soll alles anders sein, die am Freitag beginnende Finalserie gegen Regensburg nach Nordhessen gehen. Manches spricht dafür.
Manuel Klinge bringt es auf den Punkt. "Unser Ziel ist die Meisterschaft und der Aufstieg." Das Spezielle an der Aussage des Sportdirektors der Kassel Huskies: Sie ist schon einen Monat alt, getätigt bereits vor dem Auftakt der Viertelfinalserie in den DEL2-Playoffs.
Die Aufstiegssehnsucht ist groß in Nordhessen, riesig sogar, schon eine ganze Weile. Endlich wieder Erstliga-Eishockey. Endlich wieder Derbys gegen die Löwen Frankfurt. Endlich wieder die große Bühne. Seit Jahren träumen die Huskies von der Rückkehr in die DEL, seit Jahren scheitern sie. Zuletzt ziemlich überraschend vergangene Saison im Playoff-Halbfinale gegen den hessischen Konkurrenten EC Bad Nauheim.
Gegner Regensburg kommt "mit Euphorie"
Doch diesmal, einen Schritt weiter, im Finale gegen die Eisbären Regensburg, soll alles anders kommen. "Wir wollen ein DEL-Standort sein", sagt Huskies-Verteidiger Joel Keussen dem hr-sport. "Der Standort arbeitet seit Jahren auf dieses Ziel hin und ist bereit, den Schritt zu gehen", ergänzt sein Teamkollege Yannik Valenti.
Wenn die Best-of-Seven-Serie am Freitag (19.30 Uhr) in Kassel beginnt, sind die Huskies, die sich im Halbfinale gegen Kaufbeuren durchsetzten, tatsächlich der leichte Favorit. Die Hauptrunde schlossen sie als Spitzenreiter direkt vor den Regensburgern ab. Aber: Die Hauptrunde ist eben die Hauptrunde, und ein Finale ist ein Finale. Mehr Druck, mehr Nervosität.
"Die Mannschaft ist voll fokussiert. Man sieht das jeden Tag in der Eishalle, in den Gesichtern, wie die Spieler arbeiten, wie sie dem Trainerteam zuhören – daher bin ich optimistisch, dass es dieses Jahr klappt", sagt Sportdirektor Klinge, weist aber natürlich auch auf die Klasse des Konkurrenten hin: "Regensburg kommt voller Euphorie auf uns zu."
Vier Siege sind nötig
Klinge war es auch, der vor dem Saisonhöhepunkt eine überraschende wie mutige Entscheidung traf, die womöglich entscheidend gewesen sein könnte für einen Huskies-Aufstieg in die DEL. Die Nordhessen trennten sich erst Ende Februar von ihrem damaligen Coach Bo Subr – trotz Tabellenführung. Seitdem leitet Trainerfuchs Bill Stewart das Team an, und hat es voll im Griff. Stewarts Motto vor den Finalpartien: Was war, zählt nicht mehr. Triumph oder Tränen.
Vier Siege sind für die große Sause nötig, spätestens am 26. April stehen Sieger und Verlierer fest. Huskies-Kapitän Max Faber, der einst schon mit den Löwen aus Frankfurt den Sprung in die DEL packte, bringt die Bedeutung des Finals abschließend auf den Punkt. Es gehe darum, sich in "die Geschichtsbücher einzutragen". Nicht mehr und nicht weniger.