Lange Sperre für Olsen Keine Kraft, aber Knatsch: Löwen in der DEL unter Druck
Geht die famose DEL-Saison der Löwen Frankfurt am Freitagabend zu Ende? In der 1. Playoff-Runde gegen Düsseldorf glauben die Hessen weiter an ihre Chance – trotz Meinungsverschiedenheit zwischen Trainer und Sportdirektor sowie einer langen Sperre für Ryan Olsen.
Ein Spiel noch, dann könnte die Saison für die Löwen Frankfurt beendet sein. Könnte. Dass der Aufsteiger am Freitag (19 Uhr) in der 1. Playoff-Runde der Deutschen Eishockey Liga (DEL) gegen die Düsseldorfer EG ausscheidet – für den Club aus der Eissporthalle im Ratsweg ist das keine Option. Die Hessen setzen voll auf den Faktor Heimspiel.
"In unserem Wohnzimmer werden wir wieder eine fantastische Atmosphäre haben, das wird der Mannschaft Extramotivation geben", ist sich Sportdirektor Franz-David Fritzmeier sicher. "Unsere Fans werden uns tragen – und dann brauchen wir einfach auch das Glück des Tüchtigen." Fakt ist allerdings: Nach dem 0:5 am Dienstag in Düsseldorf stehen die Löwen unter Zugzwang.
Die Pre-Playoff-Serie wird im Modus "Best of three" ausgetragen, bei einer weiteren Niederlage gehen die Frankfurter am Ende einer so oder so überragenden Runde in die Sommerpause. Mit einem Sieg aber würden sie ein Entscheidungsspiel erzwingen, hätten dann am Sonntag wieder alle Chancen auf den Einzug ins Viertelfinale. Fehlen wird, und das bereits am Freitag, Ryan Olsen. Der Stürmer ist wegen eines Stockstichs von der Liga für zehn Spiele gesperrt worden.
Sportdirektor Fritzmeier ist überzeugt: In Spiel eins am vergangenen Dienstag sei definitiv mehr möglich gewesen. "Das Spiel war nicht so deutlich wie das Ergebnis", sagt er, die DEG habe er trotz der fünf Treffer auch nicht unbedingt als abgezockt empfunden: "Düsseldorf hatte mehr Kraft als wir und hat deshalb auch die Tore gemacht. Sie haben als Team den frischeren Eindruck gemacht, waren kompakter." Weniger Kraft, nicht so frisch – ausgerechnet während der 1. Playoff-Runde?
"Wir besprechen solche Dinge grundsätzlich intern, aber…"
Die Löwen, für die die Teilnahme an der DEL-Endrunde ein Jahr nach dem Aufstieg aus der zweiten Liga eine Zugabe ist, haben in der Tat anstrengende Tage hinter sich. Erst am letzten Hauptrunden-Spieltag am vergangenen Sonntag sicherten sich die Hessen den zehnten Tabellenplatz, den Overtime-Sieg gegen Augsburg und das Fernduell mit Meister Berlin bezeichnet Fritzmeier völlig zurecht als "Herzschlagfinale", das "mental Kraft gekostet" habe.
Der Manager lässt allerdings auch durchblicken: Mit der personellen und taktischen Ausrichtung des Teams durch Trainer Gerry Fleming am vergangenen Dienstag war er nicht unbedingt einverstanden. "Wir besprechen solche Dinge grundsätzlich intern, aber man hat schon gesehen, dass Düsseldorf mit vier Reihen mehr Kraft hatte als wir mit drei", kritisiert Fritzmeier die Entscheidung des Coaches. Inhaltlich waren die beiden in dieser Saison mehrmals nicht gerade einer Meinung.
Gespräche über die Einteilung der Frankfurter Reihen habe es "schon öfter" gegeben, verrät Fritzmeier, der das Thema kurz vor dem möglicherweise letzten Spiel der Saison aber nicht überbewerten möchte. Dass Düsseldorf frischer war, habe nicht nur an der Anzahl der Reihen gelegen.
Löwen müssen am Freitag gewinnen
Klar ist allerdings auch: Anders als zahlreiche Profis hat Coach Fleming (noch) keinen Vertrag für die neue Saison. Verhandlungen darüber soll es möglicherweise erst geben, wenn die Saison beendet ist. Dies könnte am Freitagabend der Fall sein, auch wenn das aus Sicht der Löwen Frankfurt keine Option ist.