Spielbetrieb für einige jüdische Vereine gestoppt Makkabi-Präsident Meyer: "Absolute Niederlage Deutschlands"

Nach dem Angriff auf Israel ist der Sportbetrieb der jüdischen Vereine in Berlin wegen Sicherheitsbedenken gestoppt worden. Der Frankfurter Präsident von Makkabi Deutschland, Alon Meyer, ist fassungslos.

Alon Meyer bei einer Festrede 2021
Für Alon Meyer ist der Stopp des Spielbetriebs in Berlin "eine Niederlage für uns alle". Bild © picture-alliance/dpa

Die Spitze des Verbands Makkabi Deutschland sieht die negativen Auswirkungen der Gewalt im Nahen Osten auf den Sportbetrieb hierzulande als herben Rückschlag für die gesamte Gesellschaft. "Letztendlich ist das, wenn wir ehrlich sind, eine absolute Niederlage Deutschlands, eine absolute Niederlage unserer demokratischen Werteordnung", sagte Makkabi-Präsident Alon Meyer der FAZ.

Makkabi Frankfurt fährt Sicherheitsapparat hoch

Mit seiner Aussage bezieht sich der Frankfurter auf den gestoppten Sportbetrieb der jüdischen Vereine in Berlin: "Dass wir aufgrund einer Eskalation im Nahen Osten einen sicheren Spiel- und Trainingsbetrieb eines jüdischen Vereins nicht mehr aufrechterhalten können, ist eine absolute Niederlage für uns alle."

Auch Makkabi Frankfurt, dessen Präsident ebenfalls Meyer ist, hat die Sicherheitslage nach dem Angriff auf Israel neu bewerten lassen. "Natürlich haben wir den Sicherheitsapparat hochfahren lassen, aber die Spiele und Trainingseinheiten können weitergehen", konnte der Präsident zumindest teilweise Entwarnung geben.

Hartes Durchgreifen der Politik gefordert

Von der Politik fordert Meyer ein hartes Vorgehen gegen die Unterstützer des Angriffs auf Israel. "Dass wir diese Organisationen, Institutionen und Vereine, die nichts Besseres zu tun haben, als diese Unmenschlichkeiten noch zu feiern, dass wir die nicht noch weiter mit Steuergeldern unterstützen", sagte der Makkabi-Präsident:

"Dass wir nicht zulassen, hier Demonstrationen und Kundgebungen, die die Vernichtung des Staates Israel und Judenhass im Allgemeinen propagieren, zu veranstalten, sondern sie mit aller Härte unseres Rechtsstaates bestrafen, um Freiheit und die demokratische Werteordnung vehement zu verteidigen."

Einberufung trifft Vereine

Die Einberufung von Reservisten der israelischen Armee betrifft laut Meyer auch die jüdischen Vereine in Deutschland: "Ich weiß von sehr vielen Vereinsmitgliedern, die nach Israel zurückfliegen müssen, auch von solchen, die gerade in Israel ihren Militärdienst beendet haben und jetzt wieder zurückkehren."

Quelle: hessenschau.de, SID