Osthesse stemmt 204-Kilo-Stein Fuldaer Strongman Bauer pulverisiert Weltrekord
Muskelprotz Volker Bauer aus Fulda stellt eine neue Weltbestmarke beim sogenannten "Stone over bar" auf. Was man dafür tun muss? Einen schweren Stein heben und vorher möglichst wenig essen.
Zugegeben: Im Vergleich zu einem Dungkäfer ist das, was Volker Bauer macht, nicht der Rede wert. Denn während das kleine und von Natur aus extrem fleißige Insekt Dinge bewegen kann, die 1.141 Mal schwerer sind als der Krabbler selbst, schafft der in Fulda lebende 27-Jährige "lediglich" etwas mehr als das Doppelte seines Eigengewichts. Klingt irgendwie läppisch.
Der Dungkäfer gilt damit zu Recht als stärkstes Tier der Welt, Bauer ist seit diesem Wochenende aber immerhin Strongman-Weltrekordhalter. Der Stärkste der Starken kommt offiziell aus Osthessen. Doch was genau hat Muskelprotz Bauer getan? Die Kurzform: Bauer hebt Stein.
Bauer erfüllt sich seinen Traum
Genauer: Beim vom KSV Fulda veranstalteten Kräftemessen der Muskelmänner, offiziell "Record Breaker Ultimate Strongman" genannt, wuchtete Bauer einen 204,3 Kilogramm schweren Atlasstein über eine 1,20 Meter hohe Stange. Mehr Gewicht schaffte in dieser Disziplin, die in Fachkreisen schlicht "stone over bar" heißt, vorher noch niemand. Die vorherige, fünf Jahre alte und nun pulverisierte Bestmarke lag bei 200 Kilo. "Das ist das letzte Puzzlestück, das noch gefehlt hat, das wollte ich unbedingt erreichen", sagte Bauer am hr-Mikrofon.
Der zweifache deutsche Meister, Europameister und Weltmeister in der Gewichtsklasse unter 90 Kilo trat gemeinsam und gegen insgesamt 15 Athleten aus sieben verschiedenen Nationen an, der Weltrekord war schon vorher sein erklärtes Ziel. "Dieser Atlasstein ist super unhandlich und super schwer zu heben. Es geht darum, maximal stark zu sein." Klare Vorgabe, perfekte Umsetzung. Der Rekord gehört Bauer.
Bauer belohnt sich mit Essen
Und wie feiert so ein Strongman einen solchen Erfolg? Ganz einfach: mit viel Essen. Da Bauer trotz seiner Muskelberge unter 90 Kilogramm bleiben und dafür in den vergangenen Monaten quasi durchgehend hungern musste, startete er direkt nach dem Wettkampf in seinen persönlichen Cheat Day und machte sich über die von seiner Schwiegermama extra zubereiteten Speisen her. "Ich habe strikt Diät gehalten und freue mich jetzt einfach, richtig reinzuhauen."
Angst, zu viele Pfunde auf die Rippen zu bekommen, muss Bauer übrigens nicht haben. Für die Zukunft hat er sich vorgenommen, in die nächsthöhere Gewichtsklasse zu wechseln. Dann darf er 105 Kilo wiegen, so viel wie 3,5 Millionen Dungkäfer.