Paralympics in Paris Juliane Wolf holt Tischtennis-Silber im Doppel
Tischtennis-Spielerin Juliane Wolf aus Frankfurt hat mit ihrer Doppel-Partnerin Stephanie Grebe bei den Paralympics in Paris das Finale verloren - und gleichzeitig Silber gewonnen.
Das Tischtennis-Duo Stephanie Grebe aus Berlin und Juliane Wolf aus Frankfurt hat bei den Paralympics den ganz großen Triumph verpasst, sich für einen mitreißenden Auftritt in Paris aber mit Silber belohnt. Die WM-Zweiten unterlagen am Freitagabend im Finale der Doppel-Startklasse WD14 mit 1:3 (4:11, 11:9, 8:11, 8:11) gegen die favorisierten Huang Wenjuan und Jin Yucheng aus China.
Das routinierte Duo Grebe (36) und Wolf (36) erwischte in der Arena Sud 4 einen denkbar schlechten Start. Der erste Durchgang war bereits nach fünf Minuten beendet. Ab dem zweiten Satz leisteten die Deutschen mehr Gegenwehr, doch die Chinesinnen ließen sich auch nicht von der großen deutschen Unterstützung auf den Rängen beeindrucken.
Widerstände überwunden
Grebe und Wolf bescherten dem Deutschen Behindertensportverband (DBS) die erste Silbermedaille in Paris. 79 Minuten zuvor hatte der Schwimmer Maurice Wetekam mit Bronze für das erste deutsche Edelmetall gesorgt. Grebe erweiterte damit ihre paralympische Medaillensammlung. Nach ihrem zweiten Platz im Einzel von Rio holte die viermalige Paralympics-Teilnehmerin, die mit einer Amelie an beiden Händen und fehlendem rechten Unterschenkel antritt, vier Jahre später in Tokio Bronze.
Für die mit einer Cerebralparese antretende Wolf ist es hingegen die erste Medaille bei den Spielen überhaupt. Grebe und Wolf trotzten auf ihrem Weg ins Finale mehreren Unwägbarkeiten. Für ihr Auftaktmatch am Donnerstag war Grebes Stammschläger durch die Kontrolle gefallen, sie musste daraufhin mit einem Ersatz antreten. Im Halbfinale standen die Deutschen dann kurz vor dem Aus. Zwei Punkte fehlten den an Position eins gesetzten Norwegerinnen Aida Husic Dahlen und Merethe Tveiten beim Stand von 1:2 nach Sätzen aus deutscher Sicht zum Sieg. Doch Grebe und Wolf blieben nervenstark und stürmten in dem erstmals seit 1976 bei Paralympics ausgetragenen Doppel-Wettbewerb noch ins Endspiel.