Das müssen Sie zum zweiten NFL Frankfurt Game wissen
Die NFL gastiert am Sonntag zum zweiten Mal in Frankfurt. Wer spielt gegen wen? Wer ist Favorit? Gibt es noch Karten? Und kommt die NFL wieder? Die wichtigsten Fragen werden hier beantwortet.
An jedem verdammten Sonntag wird American Football gespielt. Am kommenden Sonntag auch wieder in Frankfurt. Die NFL lädt zum zweiten Deutschland-Spiel des Jahres erneut in die Mainmetropole. Alles, was Sie im Vorfeld wissen müssen, erfahren Sie hier.
- Wer spielt am Sonntag in Frankfurt?
- Wann geht’s los?
- Wie relevant ist das Duell sportlich?
- Keine Tickets bekommen – was gibt’s sonst noch für die Fans?
- Wieso eigentlich in Frankfurt?
- Ist Football eigentlich brutal?
- Wie schützt die NFL ihre Spieler?
- Wie lief das erste Spiel?
- Wann reisen die Teams an?
- Gibt’s wieder eine Halbzeitshow?
- War’s das dann mit NFL in Frankfurt?
Wer spielt am Sonntag in Frankfurt?
Im zweiten Spiel der Frankfurt Games trifft der sechsmalige Super-Bowl-Champion New England Patriots auf die Indianapolis Colts.
Das Spiel startet um 15.30 Uhr (live bei hr-iNFO und im Audiostream auf hessenschau.de). Für alle, die eines der begehrten Tickets ergattern konnten, geht’s schon früher los. Ab 12 Uhr kann man in das Stadion und sich selbst als Footballer probieren – etwa als Kicker oder Wide Receiver. Rund 40 Minuten vor Anpfiff beginnt dann das Aufwärmen der Profis – und leitet damit das große sportliche Highlight ein.
Wie relevant ist das Duell sportlich?
Ehrlich gesagt: kaum. Die Patriots gehörten lange zur absoluten NFL-Elite, gewannen mit Star-Quarterback Tom Brady reihenweise Titel. Aber die schillernden Zeiten sind vorbei. Übrig ist nur Meister-Trainer Bill Belichick – und eine sportliche Krise. In der aktuellen Saison gewannen die Pats nur zwei Spiele, ganze sieben gingen verloren. Die Playoffs sind damit außer Reichweite.
Immerhin der Gegner sorgt für etwas sportliche Brisanz. Mit vier Siegen und fünf Niederlagen spielen die Colts eine solide Saison, Chancen auf die Post-Season inklusive. Trotzdem: Im Vergleich zum Top-Duell der Chiefs und Dolphins im ersten Spiel der Frankfurt Games fällt das zweite Match sportlich etwas ab.
Keine Tickets bekommen – was gibt’s sonst noch für die Fans?
Über drei Millionen Ticketanfragen, je Spiel aber nur etwa 50.000 Plätze. Unglaublich viele Fans sind da leer ausgegangen. Kann man in Frankfurt trotzdem Football-Stimmung aufsaugen? Ja, kann man. Die NFL selbst veranstaltet in der Innenstadt noch bis zum Samstag (11. November) die "NFL Experience Frankfurt", unter anderem mit Mini-Football-Feld zum selbst spielen.
Pats-Fans können vom 9. bis zum 11. November außerdem das "Patriot Haus" (Hilton Frankfurt City Center, Hochstraße 4) besuchen. Dort werden die sechs Super-Bowl-Trophäen ausgestellt, außerdem werden ehemalige Patriots-Spieler vor Ort sein, unter anderem Sebastian Vollmer.
Wieso eigentlich in Frankfurt?
Die NFL will mehr Kohle, klar. Und die soll vor allem aus dem Ausland kommen. Neue Fans (und Kunden) gewinnen ist das Stichwort. Dafür muss die Liga international präsent sein – und veranstaltet deshalb Spiele im Ausland. Die NFL hat Deutschland dabei als einen großen Wachstumsmarkt ausgemacht. Nicht zu Unrecht, wie der Mega-Hype um Tickets und die guten TV-Quoten zeigen.
Die Frankfurt Games sind also Teil der Marketing-Strategie der NFL. Auch die Auswahl der Teams, die in Deutschland gespielt haben und spielen, ist nicht zufällig: Die Chiefs, die Patriots und die Buccaneers (spielten 2022 in München) gehören zu fünf ausgewählten Teams, die besondere Vermarktungsrechte für Deutschland halten.
Ist Football eigentlich brutal?
Brutal wäre bestimmt zu viel gesagt. Immerhin schlagen sich die Spieler nicht wild die Köpfe ein. Eine gewisse Verletzungsgefahr besteht aber natürlich. Schließlich handelt es sich um Kontaktsport. Beim Fußball verletzen sich ja auch regelmäßig Akteure. Die häufigste Verletzung beim American Football sind übrigens Verletzungen der unteren Extremitäten wie Bänderrisse, Sehnen- oder Muskelverletzungen. Die Gefahr gravierender Verletzungen gibt es aber freilich auch. Gehirnerschütterungen und Spätfolgen wie CTE (eine seltene Form der Demenz) sind ein Riesen-Thema in den USA.
Wie schützt die NFL ihre Spieler?
Die Liga hat sich in der Vergangenheit nicht immer mit Ruhm bekleckert. Die Risiken von Gehirnerschütterungen etwa wurden jahrelang heruntergespielt. Mit zunehmender öffentlicher Kritik und weil immer weniger Jugendliche Lust hatten, Football zu spielen, hat aber zumindest ein gewisses Umdenken stattgefunden.
Die Liga ändert nahezu jährlich ihre Regeln, um das Spiel sicherer zu machen. Auch in die Ausrüstung der Spieler wird viel Hirnschmalz gesteckt, um eben jenen besonders zu schützen. In Frankfurt hat das medizinische Personal eine Mannschaftsstärke von 32. Physios, Ärzte, Neurologen, Notfallsanitäter, et cetera: Ob ein Spieler umknickt oder kollabiert, die Liga setzt alles daran, die Verletzten so schnell und gut wie möglich zu versorgen. Zu Gehirnerschütterungen kommt es aber nach wie vor: In der vergangenen Saison verzeichnete die Liga 149 in 271 Spielen.
Erwartet wurde ein Topspiel. Der amtierende Super-Bowl-Champion gegen das Überraschungsteam der Saison. Patrick Mahomes gegen Tua Tagovailoa. Zwei der besten Offensivreihen der Liga. US-Fans waren regelrecht empört, dass ausgerechnet das Match zwischen Chiefs und Dolphins in Deutschland stattfand – für sie zu einer sehr ungünstigen Ortszeit. Gemessen an der Erwartungshaltung war das Spiel dann fast eine Enttäuschung. Vor allem die Dolphins taten sich in der Offense schwer, das erhoffte High-Scoring-Game blieb aus, die Chiefs gewannen 21:14. Auf die gute Stimmung im Stadion hatte das aber keinen negativen Einfluss.
Chiefs- oder Dolphins-Weg: Das ist hier die Frage. Während die Chiefs erst drei Tage vor dem Spiel anreisten, verbrachten die Dolphins eine ganze Woche in Frankfurt. Und nutzen die Zeit, um hessische Delikatessen zu testen. Erfolg auf dem Platz hat das nicht gebracht. Vielleicht auch deshalb wählen Colts und Patriots den Chiefs-Weg und steigen erst Donnerstagabend ins Flugzeug.
Gibt’s wieder eine Halbzeitshow?
Beim Munich Game 2022 gab es noch eine Pre-Show, beim ersten Spiel der Frankfurt Games eine Halbzeit-Show, angelehnt an die beim Super Bowl. Sänger Nico Santos und Rapper Kontra K traten auf, das Feedback fiel gemischt aus – vorsichtig formuliert. Für das zweite Frankfurt Game gäbe es also noch Nachholbedarf. Ob es aber wieder eine Halftime-Show gibt, hat die NFL noch nicht bekannt gegeben.
War’s das dann mit NFL in Frankfurt?
Nein, Football Fans dürfen sich schon jetzt auf ein weiteres Frankfurter NFL-Spiel im Jahr 2025 freuen. Zumindest gebe es dafür schon eine mündliche Zusage des NFL-Chefs Roger Goodell. Das bestätigte Oberbürgermeister Mike Josef (SPD) im Gespräch mit der FAZ.
Sendung: hr-fernsehen, hessenschau Sport, 08.11.2023, 17.55 Uhr
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