Strecke, Sperrungen, Hotspots Alles Wichtige zum Radrennen Eschborn-Frankfurt 2024

Das Frankfurter Radrennen wird auch in diesem Jahr am 1. Mai für spektakuläre Bilder sorgen. Die Strecke verspricht Spannung, das Teilnehmerfeld ist prominent besetzt. Nur der Lokalmatador wackelt noch immer. Die wichtigsten Fragen und Antworten.

Radrennen Eschborn-Frankfurt
Bild © Eschborn-Frankfurt (Marcel Hilger)
Videobeitrag

Die Streckengrafik von Eschborn-Frankfurt 2024

Die Radstrecke am 1.Mai
Bild © ASO
Ende des Videobeitrags

Die internationale Rad-Elite kommt am 1. Mai wieder zahlreich nach Hessen. Bei der 61. Auflage des Klassikers Eschborn-Frankfurt gehen insgesamt 19 Mannschaften an den Start. Aber es gibt noch viel mehr als das Profi-Rennen. Die wichtigsten Fragen und Antworten im Überblick.

Wann wird in die Pedale getreten?

Der Frankfurter Radklassiker, der früher rund um den Henninger Turm führte und inzwischen offiziell Eschborn-Frankfurt heißt, steigt traditionell am 1. Mai. Für die Profis beginnt der Tag der Arbeit um 12:05 Uhr in Eschborn, im Ziel an der Frankfurter Alten Oper wird das Starterfeld ungefähr um 17 Uhr erwartet.

Davor und dazwischen werden zudem auch weibliche und männliche Amateure, der U23-Nachwuchs sowie Jugendliche und Kinder aller Altersgruppen an den Start gehen und unterschiedlich lange Strecken auf dem Fahrrad zurücklegen. "Um das alles zu organisieren und abzustimmen, haben wir eine Riesen-Excel-Tabelle angelegt", sagte Cheforganisator Nathanael Bank. Da allein am Jedermann-Rennen insgesamt 10.000 Fahrer und Fahrerinnen teilnehmen, eine logistische Herausforderung.

Wie viele Rennen gibt es?

Neben dem Eliterennen, immerhin eine World-Tour-Veranstaltung, gibt es drei verschieden anspruchsvolle Amateur-Rundfahrten (40, 92 und 103 Kilometer), das U23-Rennen, einen Rundkurs in Frankfurt für Nachwuchs-Vereinssportler zwischen 11 und 17 Jahren und eine von Ex-Profi Jens Voigt angeführte Ausfahrt für Sechs- bis Zwölfjährige. Das heimliche Highlight ist auch in diesem Jahr natürlich das Laufradrennen für die ganz Kleinen im Zielbereich.

Videobeitrag

Das Laufradrennen der Kinder am 1. Mai

Das Kinderradrennen
Bild © hr
Ende des Videobeitrags

Wo verläuft die Strecke der Profis?

Da die von Rennleiter Fabian Wegmann im vergangenen Jahr umgestellte Streckenführung zu einem rapiden Anstieg der Spannung führte, verzichteten die Veranstalter mit Ausnahme eines kurzen Teilabschnitts in Kronberg auf Änderungen. Grundsätzlich lässt sich sagen: Die Strecke von 2024 ist die gleiche Strecke wie 2023 und wieder handvermessene 203,8 Kilometer lang. Es geht vom Feldberg zweimal über den Mammolshainer Berg, dann ein zweites Mal zum Feldberg und noch einmal zurück zum Mammolshainer.

Den Sprintern gefällt das weniger, für Klassiker-Spezialisten bieten sich aber gleich zahlreiche Möglichkeiten für Alleingänge und Ausreißversuche. "Es ist extrem hart. Aber das Rennen wurde durch die Streckenführung aufgewertet", fasste der Erbacher Profi Jonas Rutsch zusammen. Never change a winning route.

Wer ist Favorit?

Besonders heiß gehandelt wird Vorjahressieger Sören Kragh Andersen aus Dänemark. Auch Rekordsieger Alexander Kristoff aus Norwegen, der 2014, 2016, 2017 und 2018 vor der Alten Oper jubelte, und der Schweizer Klassikerfahrer Marc Hirschi haben gute Chancen.

Aus deutscher Sicht sind vor allem Nils Politt, der in der Vorwoche beim Klassiker Paris-Roubaix den vierten Platz belegte, Emanuel Buchmann, Maximilian Schachmann und Pascal Ackermann interessant. Das hessische Duo Rutsch und John Degenkolb lauern in der Geheimfavoriten-Rolle.

Das Höhenprofil des Radrennens am 1.Mai
Das Streckenprofil. Bild © ASO

Ist John Degenkolb dabei?

Apropos Degenkolb: Der Lokalmatador aus Oberursel, der seit Jahren das Aushängeschild von Eschborn-Frankfurt ist, bangt auch wenige Tage vor dem Start weiter um seine Teilnahme. Nach einem Trainingssturz in der Vorbereitung auf Paris-Roubaix sitzt der 35-Jährige inzwischen zwar wieder auf dem Rad und spulte am Mittwoch mal eben 100 Kilometer ab. Ob die Kraft für die schwierige Strecke durch den Taunus reicht, entscheidet sich wohl aber erst kurzfristig. "Ich kann leider noch kein endgültiges Go geben", sagte Degenkolb dem hr-sport. "Ich weiß noch nicht, ob ich am Start stehen werde."

Gibt es Sperrungen und Verkehrsbehinderungen?

Wenn mehrere tausend Radfahrer und Radfahrerinnen durch den Taunus und das Frankfurter Umland fahren, sind Verkehrsbehinderungen nicht zu vermeiden. Wie die Veranstalter mitteilten, werden vor allem in Eschborn, Frankfurt und dem Taunus zahlreiche Straßen gesperrt sein. Auf der offiziellen Webseite gibt es eine Übersicht über alle Sperrungen, Umleitungen und Durchfahrtszeiten der Sportler, eine interaktive Karte hilft zudem bei der Orientierung. Ausfälle gibt es auch bei den Straßenbahnen. S- und U-Bahnen fahren hingegen weitgehend nach Plan.

Wo kann man am besten zuschauen?

Neben dem Startbereich in Eschborn und der Zielankunft zwischen Skyline und Alter Oper in Frankfurt gibt es an der Strecke zahlreiche Möglichkeiten, die Fahrer aus nächster Nähe zu sehen und anzufeuern. Das Stimmungs-Epizentrum ist wie jedes Jahr der Mammolshainer Berg in Königstein. Der Anstieg ist zwar "nur" 200 Meter lang, dafür aber mit einer Steigung von 23 Prozent extrem steil. An der Spitze, die das Feld insgesamt dreimal überqueren muss, herrscht jedes Jahr Volksfest-Atmosphäre.

Besonders pittoresk sind die Altstadt-Durchfahrten in Oberursel und Eppstein, aber auch Kronberg, Sulzbach oder Schwalbach bieten sich als Zielorte für eine 1.Mai-Wanderung mit Radklassiker-Benefits an.

Gibt es Angst vor Stürzen?

Nach den zahlreichen schweren Stürzen in den vergangenen Wochen ist die Sicherheit aller beteiligten Radsportler und -sportlerinnen natürlich auch bei Eschborn-Frankfurt ein großes Thema. Rennleiter Wegmann betonte auf der Pressekonferenz, dass die Strecke noch einmal abgefahren worden sei, um mögliche Gefahrenstellen zu identifizieren. Unterstützung bekamen die Streckenplaner dabei von den Sicherheitsexperten von Safe Cycling. "Das Rennen in Frankfurt ist sicher", versprach Wegmann.

Ausschließen kann man Stürze, da diese nicht nur von der Strecke, sondern auch der Risikobereitschaft der Fahrer abhängen, allerdings nicht.

Wie überträgt der hr?

Der hr überträgt das Radrennen Eschborn-Frankfurt natürlich auch im Jahr 2024 live und in voller Länge. Die Sendung im hr-fernsehen und der Livestream auf hessenschau.de starten am 1. Mai um 12 Uhr.

Quelle: hessenschau.de