Südhessen als Favorit bei Deutschen Meisterschaften Ganz großes (Ring-)Tennis bei der SKG Roßdorf
Die Spieler der SKG Roßdorf sind aktuell das Maß aller Dinge im Ringtennis. In dieser ungewöhnlichen Sportart, die auf dem Deck von Kreuzfahrtschiffen begann, wollen die Südhessen am Wochenende deutscher Meister werden.
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Thomas Tregel, Trainer und Spieler bei der SKG Roßdorf, muss jedes Mal lachen, wenn er die Frage wieder hört. Was ist dieses Ringtennis eigentlich? Die Sportart ist in Deutschland recht unbekannt. So gibt es hierzulande nur 15 bis 20 aktive Vereine, schätzt Tregel. Die SKG Roßdorf, ein Verein der östlich von Darmstadt beheimatet ist, ist einer davon.
Tregel selbst gehört zu den besten Spielern im Ringtennis. Dabei wird nicht wie beim normalen Tennis mit Ball und Schläger gespielt, sondern es wird versucht, einen Moosgummiring so über das Netz zu werfen, dass die Gegner ihn nicht fangen können. "Die Faszination liegt für mich in der Mischung aus schnellen Bewegungen, Dynamik und Ausdauer", sagt Tregel begeistert. Spielfeld und Netz sind ähnlich groß und hoch wie beim Badminton.
Roßdorf ist Hochburg im Ringtennis
In seiner Mannschaft spielt er gemeinsam mit Sven Reichenberg. Der 23-Jährige ist Teil des Vorstands der Ringtennis-Hochburg aus Südhessen. "Es ist sehr regional geprägt, weil es nicht so viele Spielerinnen und Spieler gibt. Deswegen bündelt es sich in einzelnen Orten."
Der Ort in Südhessen liegt zwar rund 400 Kilometer Luftlinie vom nächsten Meer entfernt, doch hat Ringtennis genau dort seinen Ursprung. "Ringtennis kommt von Kreuzfahrtschiffen, wo die Leute versucht haben, auf dem Oberdeck Tennis zu spielen. Naja, da rollt der Ball halt über Board", sagt Tregel und führt an: "Dann haben sie Taue zusammengebunden und die übers Netz geworfen - so ist Ringtennis entstanden."

Nach Platz 2 soll DM-Titel her
Am kommenden Wochenende geht es für Tregel, Reichenberg und ihre Mannschaftskameraden nach Koblenz-Rübenach, um dort bei den Deutschen Meisterschaften teilzunehmen - und zu gewinnen. Denn nach ihrem ersten Platz in der Qualifikation haben die Südhessen eine Menge Selbstvertrauen im Gepäck: "Platz zwei vom letzten Mal gilt es zu toppen", gibt Tregel mit einem Grinsen vor.