Nach Viertelfinal-Einzug Spaß statt Wehmut: Boll ist bei Olympia "megahappy"

Für Timo Boll kann jeder Olympia-Auftritt im Tischtennis-Teamwettbewerb der letzte sein. Seine Zeit bei den Spielen in Paris genießt der Odenwälder trotzdem in vollen Zügen.

Timo Boll in der ersten Runde bei den Olympischen Spielen 2024
Timo Boll in der ersten Runde bei den Olympischen Spielen 2024 Bild © picture-alliance/dpa
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Wehmut? Spaß! Tischtennis-Star Timo Boll saugt bei seinen siebten und letzten Olympischen Spielen noch einmal alles an Atmosphäre auf - und bereut den Entschluss, seine große internationale Karriere nach Paris zu beenden, nicht im Geringsten.

"Ich bin auf jeden Fall megahappy, es fühlt sich auch richtig an", sagte der 43-Jährige aus dem Odenwald nach dem 3:0-Sieg gegen Kanada zum Auftakt des Teamwettbewerbs. Die faszinierende Stimmung in der Pariser Arena werde er "nie vergessen. Egal wie es ausgeht - es ist auf jeden Fall nochmal ein Erlebnis."

Erste Aufschläge "schon etwas krampfig"

Altmeister Boll kam am Montag im Doppel und im Einzel zum Einsatz, beide Spiele gewann er. "Die ersten paar Aufschläge waren schon etwas krampfig, aber es hat sich zum Glück einigermaßen gelegt. Ich bin eigentlich ganz zufrieden und habe nicht erwartet, dass ich hier gleich glänze", sagte der Rekord-Europameister. Er habe sich zum Start seiner siebten Sommerspiele eigentlich gar nicht nervös gefühlt, "aber das Feingefühl war einfach noch nicht da. Da merkt man schon, dass man ein bisschen Anspannung hat", sagte Boll. "Zum Glück habe ich das in den Griff bekommen."

Vor seinem ersten Einsatz - im Einzel hatte Boll nicht gespielt - durfte er sich über massig Unterstützung freuen. "Es kamen schon viele Nachrichten. Von Felix Neureuther zum Beispiel, der wollte eigentlich vorbeikommen. Auch Dirk Nowitzki wollte kommen, der musste dann aber zum 3x3-Basketball", sagte Boll. "Vielleicht kommt er dann ja zum Schweden-Spiel."

Im Viertelfinale gegen Schweden

Gegen die starken Skandinavier geht es am Dienstagabend (20 Uhr) um den Einzug ins Halbfinale - es könnte aber auch das letzte Spiel in Bolls internationaler Laufbahn sein. "Ich versuche, genauso reinzugehen wie gegen Kanada, es wird mich im Vorfeld nicht beeinflussen. Ich will da auch gar nicht zu viel drüber nachdenken", sagte Boll. "Ich bin schon noch heiß, die eine oder andere Runde zu überstehen."

Der frühere Weltranglistenprimus kämpft mit den Kollegen um die fünfte Team-Medaille bei Olympia nacheinander. In Peking 2008 und Tokio 2021 gab es jeweils Silber, in London 2012 und Rio de Janeiro 2016 jeweils Bronze. Ganz aufhören wird der Odenwälder nach Olympia aber nicht: Für seinen Verein Borussia Düsseldorf will Boll noch eine Saison bis zum Vertragsende 2025 in der Bundesliga spielen.

Sendung: hr4,

Quelle: dpa, SID