Odenwälder bekommt Wildcard Boll darf WTT-Turnier in Frankfurt spielen und von Olympia träumen
Tischtennis-Star Timo Boll hat eine Wildcard für das hochkarätige WTT-Turnier in Frankfurt bekommen. Für sein Ziel "Olmypia 2024" könnte das helfen.
Für den Odenwälder Timo Boll läuft es aktuell richtig gut: Bei der Tischtennis-Europameisterschaft holte er am Sonntag mit der deutschen Nationalmannschaft die Silbermedaille. Im Finale mussten sich Boll und sein Team nur Gastgeber Schweden geschlagen geben.
Am Montag folgte für den 42-Jährigen die nächste gute Nachricht: Boll erhält eine Wildcard für das WTT-Turnier in Frankfurt im Herbst und darf deshalb trotz seines Rückfalls in der Weltrangliste am ersten internationalen Turnier in Deutschland seit fast vier Jahren teilnehmen. Das teilte der Deutsche Tischtennis-Bund (DTTB) zum Wochenstart mit.
Boll fiel wegen Schulterverletzung lange aus
Boll war in den vergangenen Monaten wegen einer Schulterverletzung mehrere Monate ausgefallen und daher zuletzt auf Platz 66 in der Weltrangliste abgerutscht. Spielberechtigt sind für die Top-Turniere der neuen Serie "World Table Tennis" in der Regel nur Spieler, die zu den besten 30 der Welt gehören. Durch die Wildcard darf Boll jetzt dennoch antreten.
"Ich bin wirklich happy, dass ich im Oktober vor heimischen Publikum aufschlagen darf", sagte der Odenwälder und weiter: "Schauen wir mal, ob ich ein paar der Stars in Frankfurt ärgern kann."
Das WTT-Turnier findet vom 29. Oktober bis zum 5. November in der Frankfurter Ballsporthalle statt. Auch Ma Long (fünffacher Olympiasieger) und der amtierende Weltmeister Fan Zhendong gehören zum Starterfeld. Gleichzeitig ist es das erste internationale Turnier in Deutschland seit den German Open im Januar 2020.
"Es geht aufwärts"
Durch seine EM-Silbermedaille scheint Boll gleichzeitig neues Selbstvertrauen getankt zu haben. "Ich bin froh, dass ich wieder mit den Besten mithalten kann", sagte der Tischtennis-Routinier am Sonntag. Ein Grund dafür, dass es aktuell wieder so gut läuft, sieht er selbst in "der harten Arbeit der letzten Monate" und resümierte: "Es geht aufwärts."
Die Leistung geht bergauf und der Blick weit nach vorne: Boll möchte bei den Olympischen Spielen in Paris 2024 teilnehmen. Dieses Ziel hat er schon früh kommuniziert, die ansteigende Leistungskurve bestärkt ihn aktuell darin. Für den Südhessen wäre es die siebte Teilnahme an den Sommerspielen. Jetzt kommt er darauf an, ob er nominiert wird.
Reicht es für die Olympia-Nominierung?
Bundestrainer Jörg Roßkopf hatte Anfang September Bolls Olympia-Hoffnungen noch gebremst: "Ich würde als Bundestrainer nie einen Spieler nominieren, nur weil er Timo Boll heißt", sagte Roßkopf der Deutschen Presse-Agentur. "Das gibt es auf keinen Fall."
Bolls starke EM-Bilanz (sieben Siege in zehn Einsätzen) und die Möglichkeit, sich beim WTT-Turnier in Frankfurter weiter zu beweisen, dürfte aber auch dem Bundestrainer nicht entgangen sein. DTTB-Präsidentin Claudia Herweg lobte Bolls Leistung derweil in den höchsten Tönen: "Timo ist schlicht unglaublich", meint die Tischtennis-Chefin.