Nach WM-Titel in Mixed-Staffel Olympisches Edelmetall? Hessische Triathleten voller Zuversicht
Die deutsche Triathlon-Mixed-Staffel sichert sich den WM-Titel. Mit dabei sind zwei Frauen und ein Mann aus Hessen. Für die Olympischen Spiele nährt der Erfolg von Hamburg die Hoffnung auf Edelmetall in Paris.
Nein, nein, einen Duathlon werde man nicht trainieren, sagt Thomas Möller, der Bundestrainer der Triathletinnen und Triathleten mit Blick auf die in knapp zwei Wochen beginnenden Olympischen Spiele in Paris. Er rechne auf jeden Fall mit dem Sprung ins Nass, mit dem Bad in der Seine. Seit Monaten schon gibt es Debatten rund um die Wasserqualität des Flusses, erst am Wochenende hüpfte die französische Sportministerin Amélie Oudéa-Castéra selbst hinein. Ihr Motto: Seht her, alles paletti!
Bundestrainer Möller hält die Pläne, die Triathlon- und Freiwasserwettbewerbe in der Seine abzuhalten, zwar für "ein Risiko", gleichzeitig sieht er auch die Vorzüge: "Es entstehen super Bilder im Herzen der Stadt, wenn das funktioniert." Seine Athletinnen und Athleten sieht er gut vorbereitet für die Wettkämpfe. Gerade erst am Sonntag holte das deutsche Team in Hamburg über die Supersprint-Distanz (400 Meter Schwimmen, 12 Kilometer Radfahren, 2,8 Kilometer Laufen), bei der keinerlei Taktieren möglich ist, sondern nur volle Pulle, den WM-Titel in der Mixed-Staffel.
Deutsche Athletinnen schon in Olympia-Form
Mit dabei auch drei Menschen aus Hessen: Lisa Tertsch und Henry Graf aus Darmstadt sowie Annika Koch aus Griesheim. Die ging als Letzte des deutschen Quartetts an den Start und lief als Erste über die Ziellinie, inklusive deutscher Fahne in den Händen. "Das war ein unglaubliches Gefühl", sagte sie am ARD-Mikro, "die Menge trägt einen durch das Rennen." Der WM-Titel bleibe ein Leben lang, "daran wird man sich immer erinnern". Am Tag zuvor hatte Koch als Sechste im Einzel bereits überzeugt.
Noch ein bisschen besser liefen die Wettbewerbe sogar für Tertsch, die als zweite Startertin des deutschen Quartetts von Graf als Dritte des Feldes losgeschickt wurde. Nach ihrem zweiten Rang am Samstag im Einzel zeigte sie auch in der Staffel eine starke Leistung – und sieht sich und ihr Team gut gewappnet für Paris. "Es war eine gelungene Generalprobe. Das Team ist stark drauf, es ist viel Tiefe da." Eine Platzierung habe sie sich für die Sommerspiele dennoch nicht vorgenommen, vielmehr wolle sie schlicht "das beste Rennen des Jahres" hinlegen. "Dann bin ich happy, egal welche Platzierung am Ende steht."
Bundestrainer Möller hält deutsche Triathlon-Medaillen aber durchaus für realistisch – im Team wie auch der Frauen-Konkurrenz: "Wenn optimale Rennen gezeigt werden, können wir ein Wörtchen mitreden." Die Sache mit der Seine soll auf die Leistungen keinen Einfluss haben.
Sendung: hessenschau Sport, 15.07.2024, 17.55 Uhr.
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