Unklare Situation bei den Frankfurtern Steht Fritzmeier bei den Löwen vor dem Aus?
Unruhe bei Eishockey-Erstligist Löwen Frankfurt: Gerüchten zufolge soll Sportdirektor Franz-David Fritzmeier vor dem Aus stehen. Dieser befindet sich derweil im Urlaub und auf Tauchstation – auch das wirft Fragen auf.
Bei den Löwen Frankfurt könnte die Situation eigentlich momentan sehr entspannt sein. Die Bornheimer haben in ihrer zweiten DEL-Saison nach dem Aufstieg einen guten zwölften Platz in der Hauptrunde belegt und es geschafft, sich in der Liga zu etablieren.
Saisonziel damit erreicht. Die Sommerpause mehr als verdient. Doch aktuell gibt es Gerüchte, dass sich die Frankfurter und Franz-David Fritzmeier, der in den vergangenen Monaten Sportdirektor und Trainer in Personalunion war, trennen werden. Fritzmeier soll vor dem Aus stehen.
Kommt es zur Trennung?
Zuerst hatte diese Spekulation der gut informierte "Eisblog" aufgeworfen, auch andere Medien schreiben über ein mögliches Ende der Zusammenarbeit. Berichten zufolge soll es zum Streit zwischen Fritzmeier und Geschäftsführer Stefan Krämer gekommen sein.
Die FAZ schreibt: "Erste Differenzen deuteten sich schon bei der Freistellung von Trainer Matti Tiilikainen im Januar an. Fritzmeier hatte am Abend zuvor den von ihm ausgesuchten Trainer noch in höchsten Tönen gelobt. Tags darauf durfte der Finne seine Sachen packen."
Die Löwen selbst schweigen aktuell zu den Gerüchten und sind für Stellungnahmen nicht zu erreichen. Grund dafür: Sowohl Fritzmeier als auch Krämer befinden sich derweil im Urlaub.
Zeitpunkt des Urlaubs wirft Fragen auf
Ein Zeitpunkt, der zusätzliche Fragen aufwirft. Denn der April ist ein Monat, in dem viele Eishockey-Teams ihre Neuzugänge verhandeln und vorstellen. Zumal die Löwen erst am Freitag elf Abgänge bekanntgaben.
Im Eishockey keine ungewöhnliche Zahl, doch so brauchen die Bornheimer insbesondere auf der Goalie-Position und im Sturm dringend neues Personal.
Fritzmeier macht aus wenig Etat viel
Die nun gefragte Kaderzusammenstellung würde eigentlich bei Fritzmeier liegen. In den vergangenen Spielzeiten bewies er immer wieder, dass er aus einem vergleichsweise kleinen Etat viel rausholen kann. Die Vertragsverlängerungen mit dem starken schwedischen Verteidiger Maksim Matushkin sowie dem deutschen Nationalspieler Dominik Bokk gehören zu seinen größten Coups in den vergangenen Monaten.
Der Klassenerhalt und die daraus resultierenden zusätzlichen finanziellen Mittel würden Fritzmeier bei weiteren Transfers helfen. Um sich weiter in der DEL zu behaupten, ist das immens wichtig.
"Wir spielen gegen Milliardäre"
So hatte Geschäftsführer Krämer noch im März gegenüber dem hr-sport gesagt: "Wir spielen gegen Milliardäre." Und weiter: "Wir liegen bei unserem Etat bei knapp neun Millionen Euro. Das ist weit entfernt von dem, was die großen Klubs in der Liga haben - München oder Adler Mannheim, wo wir jenseits von den 20 Millionen sind."
Fritzmeiers Fähigkeit, diesen finanziellen Rückstand durch kluge Entscheidungen aufzuholen, wäre also wieder gefragt. Oder: Könnte wieder gefragt sein. Denn noch gibt es weder ein Bekenntnis zu ihm noch eine Absage an ihn. Die nächsten Tage werden wohl Klarheit bringen. Bis dahin ist an Ruhe in Bornheim erst einmal nicht zu denken.