Bundesliga-Playoffs gegen Dresden VC Wiesbaden gefällt die Underdog-Rolle
Eine schlechte Bilanz und eine Horror-Verletzung der Kapitänin - die Volleyballerin vom VC Wiesbaden gehen mit einer großen Bürde ins Playoff-Viertelfinale. Doch ihr Trainer weiß schon, worauf es ankommen wird.
Die Vorzeichen stehen eigentlich nicht gut für die Volleyballerinnen des VC Wiesbaden vor dem ersten Playoff-Viertelfinale in Dresden am Samstag (17 Uhr). In der Saison haben sie gegen den Kontrahenten zwei Mal mit 0:3 verloren, unter anderem im ersten Heimspiel der Saison.
Trainer Benedikt Frank sagt auf Nachfrage des hr-sport: "Wir haben zwei Mal glatt verloren und das auch zurecht." Der Coach gibt sich dennoch kämpferisch: "Ich denke, dass wir jetzt ein bisschen genauer wissen, wie man Finalspiele angeht. Jetzt müssen wir uns ein paar Sachen überlegen, dass sie uns mehr liegen."
Bitterer Ausfall der Kapitänin
Allerdings macht dem Team noch eine Personalie zu schaffen: Kapitänin Nina Herelova hat sich am vergangenen Wochenende gegen Aachen das vordere Kreuzband gerissen, sie wird erst circa Anfang 2025 wieder einsatzfähig sein. Ein herber Rückschlag, gerade im Hinblick auf die anstehenden Partien, das weiß auch der Trainer.
"Der Ausfall von Nina ist eklatant, sowohl sportlich als auch menschlich", sagt Frank. "Sie ist unsere Kapitänin, die vorangeht. In der Kabine macht sie mal den Mund auf, ist mein verlängerter Arm und feuert die Mädels an. Diesen Ausfall können wir nicht ersetzen. Wir müssen jetzt auch für sie spielen." Vielleicht könne dies die Mannschaft auch zusammenschweißen und Extra-Prozentpunkte bei der Leistung herauskitzeln.
Europapokal macht Mut
Doch es gibt auch einen Hoffnungsschimmer: Im Europapokal hat der VC eigentlich besser besetzte Gegner wie Galatasaray und PAOK bezwungen. Das Team kann die Großen ärgern! Vielleicht ja auch in der Bundesliga? "Die Europapokalspiele haben uns gewaltiges Selbstvertrauen gegeben", meint zumindest Frank. "Sie haben uns gezeigt, dass wir auch bessere Mannschaften schlagen können und diesen Final-Charakter annehmen. Das sind die Playoffs, da gibt es kein Morgen."
Wichtig wird am Samstag sein, die Nerven zusammenzuhalten: "Unser Problem war, dass wir emotional nicht ganz auf der Höhe waren, ein bisschen ausgeflippt sind, wenn etwas mal nicht geklappt hat." Solche Schwächephasen bestraft Dresden, wie die Auftritte in der Liga gezeigt haben. Die Marschroute in Wiesbaden ist also klar: "Wenn wir die Nerven unter Kontrolle haben, dann können wir auf sehr hohem Niveau spielen. Das müssen wir aber die komplette Zeit zeigen."