Pascal Brendel aus Wetzlar (hier am Reck) will bei Olympia turnen

Olympia ist sein großer Traum. Der Turner Pascal Brendel aus Wetzlar hofft, sich am Samstag in Rüsselsheim für die Sommerspiele in Paris zu qualifizieren. Dafür schuftet der 20-Jährige derzeit 30 Stunden in der Woche. Die Chancen stehen nicht schlecht.

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Turner Pascal Brendel und der Traum von Olympia

Pascal Brendel an den Ringen
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Am Wochenende in Rüsselsheim entscheidet sich alles. Dann kann sich Turner Pascal Brendel aus Wetzlar endgültig für die Olympischen Spiele in diesem Sommer in Paris qualifizieren. Nach seinem vierten Platz bei den Deutschen Mehrkampf-Meisterschaften Anfang Juni in Frankfurt findet in Rüsselsheim die zweite und endgültige Olympia-Qualifikation statt. Die deutschen Turner treten in Paris im Teamwettbewerb an, fünf Athleten werden also gesucht.

Als gesetzt gelten Barren-Weltmeister Lukas Dauser und Routinier Andreas Toba. Doch auch Pascal Brendel hat sehr gute Chancen. "Ich will am Samstag meine beste Leistung zeigen, ein oder zwei Fehler weniger machen als bei den Deutschen Meisterschaften und mich damit in die Mannschaft für die Olympischen Spielen turnen", sagte Brendel dem hr-sport.

30 Stunden in der Woche schuftet der 20-Jährige derzeit für die Erfüllung seines Olympia-Traums. Angesprochen auf die großen Zwei im deutschen Turnen, Dauser und Toba, findet Brendel viele lobende Worte: "Es wäre eine Riesen-Ehre mit ihnen in Paris zu turnen. Sie haben so eine große Erfahrung, geben mir immer Tipps oder beruhigen einen". Nach dem Motto: Olympia ist auch nur ein Wettkampf. "Die beiden sind die Mannschafts-Papas."

Gute Olympia-Auslosung für Deutschland

Sollte Brendel bei Olympia wirklich dabei sein, ist eine gute Entscheidung für ihn und seine Turner-Kollegen schon einmal gefallen. Sie müssen im Olympia-Vorkampf in Paris zunächst am Boden ran. Für Brendel wäre das perfekt, wurde er doch Anfang Juni in Frankfurt in dieser Disziplin Deutscher Meister. Nach Boden folgen in Paris dann - nach der olympischen Reihenfolge - das Pauschenpferd, die Ringe, der Sprung, der Barren und zum Abschluss das Reck. 

Im April bei der EM in Rimini hatte die deutsche Mannschaft zuletzt am Zittergerät Pauschenpferd geturnt und durch vier Abgänge noch den Einzug ins Team-Finale vergeben. Diesmal in Rüsselsheim soll es für alle besser laufen. Brendel: "Natürlich träumen alle Sportler von Olympia, das wäre das Größte."

Bei der Qualifikation in Paris am 27. Juli muss die Riege des Deutschen Turner-Bundes mindestens Achter werden, um ins Finale zu kommen. Zugleich werden die 24 Startplätze für das Mehrkampf-Finale vergeben und die jeweils acht Finalisten in den sechs Geräte-Finals ermittelt.

Vater Brendel lobt Zusammenhalt im deutschen Team

Das große Plus in der deutschen Turn-Mannschaft ist der Zusammenhalt, dass sie sich gegenseitig immer nur das Beste wünschen. Das konnte man sehr gut bei den Deutschen Meisterschaften in Frankfurt beobachten. "Seit Valeri Belenki Bundestrainer ist, ist mehr Lockerheit ins Team gekommen. Die Athleten sind echt zu einer Einheit geworden. Das war nicht immer so", sagte Matthias Brendel, Vater und Trainer von Pascal.

Pascal Brendel mit Vater und Trainer Matthias

Nun steigt die Spannung. Pascal Brendel: "Wir turnen jetzt noch einmal alle Übungen an allen Geräten durch. Und wir arbeiten mit dem Kopf, dass man sich nicht zu viel Druck macht vor dem Wettkampf."

Geturnt wird am Samstag. Am Sonntag wird dann bekanntgegeben, wer für Deutschland zu den Olympischen Spielen fährt. "Dann treffen sich alle Athleten und Trainer um 12 Uhr im Turner-Hotel, dort werden die fünf Namen für Olympia verlesen." Pascal Brendel, der Turner aus Wetzlar, hofft inständig, dass sein Name dabei ist.