Fulda ist Letzter der Tischtennis-Bundesliga Ohne Top-Spieler gibt's keine Punkte

Wenn der Spitzenspieler nicht aufschlägt, gibt es für Fulda-Maberzell nichts zu feiern. Der Bundesligist ist nach der Hinrunden-Halbzeit Tabellenletzter. Denn Wong Chun Ting ist auf Turnieren im Einsatz. Seine Mitspieler können die Lücke nicht schließen.

Wong Chun Ting Tischtennis Bundesliga Fulda
Wong Chun Ting vom Tischtennis-Bundesligisten Fulda-Maberzell Bild © Imago Images
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Der Saisonstart in der Tischtennis-Bundesliga ist dem TTC Fulda-Maberzell misslungen. Fünf Spiele, fünf Niederlagen, null Punkte zur Hinrunden-Halbzeit - der schlechteste Auftakt seit Jahren. Deswegen stehen die Osthessen auf dem letzten Platz, sind als einziges Team noch sieglos.

Trainer Qing Yu Meng sagt mit Blick auf die Tabelle: "Wir haben derzeit große Probleme." Das größte davon ist: Fulda konnte kein einziges Mal in dieser Saison seinen mit Abstand besten Akteur einsetzen. Wong Chun Ting fehlt seit Wochen. Deswegen heißt es: kein Top-Spieler, keine Punkte!

Internationale Turniere haben Vorrang

Der 32 Jahre alte Hongkong-Chinese, die Nummer 40 der Welt, ist noch immer bei internationalen Turnieren im Einsatz. Die haben für viele Zelluloid-Artisten Vorrang. Denn bei Turnieren gibt es wertvolle Weltranglistenpunkte zu gewinnen.

Wong Chun Ting Tischtennis Bundesliga Fulda
Hongkong-Chinese Wong Chun Ting vom Tischtennis-Bundesligisten Fulda-Maberzell greift aktuell häufiger bei Turnieren als bei seinem Klub zum Schläger. Bild © Imago Images

Dass Wong Chun Ting mal unabkömmlich sein würde für ein paar Wochen, war allen Beteiligten klar. Doch in Fulda rechneten sie nicht damit, dass der Tischtennis-Weltverband (WTT) neue Termine für Turniere machte, nachdem der Bundesliga-Spielplan feststand. Der Fuldaer Geschäftsstellenleiter Mathis Wilhelm sagt: "Der Spielplan hat uns überhaupt kein Glück gebracht."

Top-Spieler bald zurück - Doch das ist kein Trost

Und es kommt noch dicker: Wong wird erst ab November für Fulda wieder aufschlagen, wenn es gegen die drei Top-Teams Saarbrücken, Spitzenreiter Düsseldorf und Ochsenhausen geht. Aber gegen die wird voraussichtlich auch Wongs Mitwirken nicht dazu führen, einen Sieg einzufahren. Diese Mannschaften erscheinen generell zu stark für Fulda.

Wichtiger gewesen wäre, dass Wong in den vergangenen Wochen dabei gewesen wäre. Dann hätten Wongs eingeplante Siege dazu beitragen können, dass die ersten Punkte aufs Konto wandern. Alles blöd gelaufen bisher. Das Team in Fulda besteht zwar nicht nur aus dem Top-Spieler aus Asien. Doch die verbliebenen Akteure konnten die Lücke nicht schließen.

Neuzugang noch nicht auf Bundesliga-Niveau

Neuzugang Thibault Poret konnte sein Potenzial erst andeuten, aber bisher nicht überzeugen. Der 19-Jährige gewann noch kein Spiel. In seiner Premieren-Saison in der deutschen Eliteliga zeigte sich der von einem französischen Zweitligisten gekommene Newcomer sehr nervös. "Er ist vom Bundesliga-Niveau noch etwas entfernt. Hoffentlich gelingt ihm bald der Durchbruch", sagte Trainer Meng über die Nummer 177 der Welt. Im Doppel zeigte der U21-Europameister aber schon seine Stärken.

Tischtennis Fulda-Maberzell
Neuzugang Thibault Poret ist noch keine Verstärkung. Bild © ETTU

Die Erkenntnis ist: Wenn Fuldas Top-Mann fehlt, ist das Team nur bedingt wettbewerbsfähig. Das geht aber auch anderen Bundesligisten so. Nur die Top-Teams haben genug hochkarätige Spieler, um Ausfälle zu kompensieren. Und so bleibt Fulda das Prinzip Hoffnung. "Ich hoffe auf Überraschungen", sagt auch der Coach.

Den nächsten Anlauf nehmen die Fuldaer am Freitag (19 Uhr). Dann geht es im Heimspiel gegen den nur zwei Ränge entfernten Tabellenneunten Grenzau.

Quelle: hessenschau.de