Prominenter Neuzugang bei Fulda-Maberzell Weltklassespieler Groth soll Fulda zum Titelkandidaten machen
Das Fuldaer Tischtennis-Team will mit Jonathan Groth als weiterem Weltklassespieler in der nächsten Saison endlich einen Titel holen. Neben der Neuverpflichtung vermeldeten die Osthessen auch die Vertragsverlängerung mit Ausnahmespieler Ovtcharov und weiteren Akteuren.
Den Vertrag mit Star-Spieler Dimitrij Ovtcharov verlängert und gleich den nächsten Weltklasse-Akteur verpflichtet: Tischtennis-Bundesligist TTC Fulda-Maberzell will mit einem weiteren Top-Mann in der nächsten Saison auf Titeljagd gehen. Dafür haben sich die Osthessen die Dienste von Jonathan Groth gesichert. Das gab der Klub am Mittwoch bekannt.
Der 32-jährige Däne ist aktuell die Nummer 17 der Welt - und damit noch besser platziert als Ovtcharov (Rang 20), den Fulda vor dieser laufenden Saison als Überraschungscoup holte. Zusammen mit Kao Cheng-Jui hat Fulda dann drei Spieler, die derzeit unter den Top 25 vertreten sind.
"Mannschaft noch stärker geworden"
Mit Blick auf die Neuverpflichtung von Groth sagte TTC-Präsident Stefan Frauenholz: "Die Mannschaft ist damit noch stärker geworden, sodass nächstes Jahr das Erreichen der Playoffs das eindeutige Ziel sein muss." Und dann geht es um den Titel.
Die Einsätze des Weltklasse-Trios (Groth, Ovtcharov und Kao) soll so geplant werden, dass an jedem Spieltag zwei von drei Spitzenspielern anwesend sind. Und in den Partien gegen Top-Teams wie Rekordmeister Düsseldorf sollen dann nach Möglichkeit alle drei aufschlagen.
So soll nicht mehr so großer Druck allein auf Punktelieferant Ovtcharov lasten. Die Fuldaer vermeldeten zusammen mit der Personalie Groth, den Vertrag mit dem Ausnahmekönner aller Diskussionen um seinen vermeintlichen Lustlos-Auftritt Ende Februar um zwei weitere Jahre verlängert zu haben. Aus gutem Grund: Er habe sich in der laufenden Saison als "echter Führungsspieler" erwiesen und weise aktuell die zweitbeste Bilanz der Liga auf. "Ich kann mir vorstellen, den Verein nicht mehr zu verlassen", sagte Ovtcharov am Mittwoch.
Weitere Verträge verlängert - Auch Kao bleibt
Zudem wurden die Verträge mit Publikumsliebling Ruwen Filus, Eigengewächs Fanbo Meng und dem erst 20 Jahre alten Top-Talent Kao aus Taiwan um ein weiteres Jahr verlängert, wie der Klub berichtete. Mit diesem Team will Fulda nach mehr als 20 Jahren Bundesliga und drei Vize-Meisterschaften endlich den Titel nach Osthessen holen.
Helfen soll dabei künftig der Däne Groth. Für ihn ist es eine Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte. Er stand schon in der Saison 2012/2013 und von 2015 bis 2018 in Fulda unter Vertrag.
"Seine Vorhand ist eine Waffe"
TTC-Trainer Qing Yu Meng freut sich auf Groth: "Jonathan hat sehr gute Aufschläge und seine Vorhand ist eine Waffe." Angriffsspieler Groth selbst sagte: "Ich bin ein aggressiver Spieler. Ich will den Gegner schnell unter Druck setzen und punkten."
Durch seine Stationen im Ausland, etwa in Russland, aktuell noch in Polen beim Spitzenteam Dzialdowo, und im Verlauf seiner Karriere, habe er viel Erfahrung gesammelt. "Ich bin ein besserer Spieler geworden im Vergleich zu meiner vorigen Zeit in Fulda." Er habe vor allem an taktischer Cleverness hinzugewonnen, sagte er dem hr.
Als Linkshänder gibt er seinem Team mehr Möglichkeiten für taktische Aufstellungen, die den Gegnern nicht liegen. Groth bietet auch fürs Doppel weitere Optionen.
Dass Groth ein starker Doppelspieler ist, hat er bewiesen. 2016 wurde er zusammen mit Patrick Franziska (Saarbrücken) Europameister. Im Einzel war Groth bei den Olympischen Spielen 2016, 2021 und 2024 immer unter den letzten 32.

Anfang des Jahres ließ der fünffache dänische Meister aufhorchen, als er beim mit 275.000 US-Dollar dotierten internationalen Turnier in Doha (Star Contender) den zweiten Platz belegte.
Aktuell wird um den Playoff-Einzug gezittert
In dieser Saison muss Fulda um die Playoff-Teilnahme zittern. Aktuell belegt der Klub Rang vier nach dem klaren 3:0-Sieg am Dienstagabend gegen Dortmund. Aber sicher ist die Platzierung unter den vier besten Teams für den Saison-Endspurt noch nicht. Die Entscheidung im Fernduell fällt wohl erst am letzten Spieltag. Dann tritt Fulda-Maberzell am 29. März in Mühlhausen an.
Wenn es mit einem Top-Mann wie Ovtcharov aktuell nicht zu einem Playoff-Einzug reichen sollte, wäre es schon eine kleine Enttäuschung, wie TTC-Präsident Frauenholz sagte. Dass die Chancen in der nächsten Saison steigen - dafür hat der Verein mit der Verpflichtung des neuen Dänen gesorgt.
Ovtcharov sagte, mit dem neuen Team sei es ab der nächsten Saison, die Ende August beginnt, absolut möglich, den Titel zu gewinnen. Fulda sei den Top-Teams dann ebenbürtig.