Nach Katastrophen-Start Wie ein Youngster den EC Bad Nauheim wieder siegen lässt
Die Eishockey-Cracks des EC Bad Nauheim erwischten einen Albtraum-Start in die Saison. Jetzt stehen die Roten Teufel auf Rang vier der DEL2 – dank einer beeindruckenden Siegesserie und einem 20-Jährigen, der plötzlich im Rampenlicht steht.
Zu Saisonbeginn war er noch ein unscheinbarer Spieler, seine Aufgabe eher die harte Defensivarbeit. Dann rutschte Fabian Herrmann aufgrund einiger Ausfälle im Team in die erste Reihe des EC Bad Nauheim. Der 20-Jährige läuft seit sechs Partien Seite an Seite mit den stärksten Spielern auf, und hat dabei jetzt schon so viele Tore geschossen wie in der kompletten vergangenen Saison. Herrmann ist zum Gesicht der neuesten Erfolgsserie des EC Bad Nauheim geworden. Denn auch dank seiner Leistungen hat der Kurstadtverein die vergangenen fünf Spiele alle gewonnen.
Genugtuung nach vergeigtem Saisonstart
Dabei fing die die Saison für Bad Nauheim beunruhigend an. Schon vor dem Start der DEL2 Mitte September hatte Trainer Harry Lange ein ungutes Gefühl. Die Vorbereitung – in seinen Augen ein Debakel. "Wir haben viel zu wenig Zeit auf dem Eis verbracht. Normalerweise wird in Bad Nauheim das Eis immer am 25. August gemacht, dieses Mal war es erst am 8. September da", sagt Lange gegenüber dem hr-Sport.
Grund dafür: Bauarbeiten im Kolonel-Knight-Stadion. Die Folge: eine nicht eingespielte Mannschaft, vier Niederlagen in den ersten vier Spielen, bittere Pleiten gegen eher schwächere Teams wie Crimmitschau und Bayreuth. "Das hat wehgetan. Das hat etwas mit der Mannschaft gemacht, da haben viele gedacht: Oh, sind wir doch so weit weg?!", erinnert sich Lange.
Aber Bad Nauheim arbeitete sich heran, nutzte die vielen Spiele und regelmäßigen Eistrainings, um die verkorkste Vorbereitung nachzuholen und sich einzuspielen. "Wir haben unseren Rhythmus gefunden. Dadurch entwickeln sich auf dem Eis Routinen und Laufwege", erklärt Herrmann das stetig besser werdende Eishockey beim ECN. Die Defensive sei deutlich stabiler geworden, die Zusammenarbeit der Verteidiger mit den Stürmern habe sich verbessert. Endgültig sichtbar wurde das in den vergangenen fünf Spielen. Mit der Siegesserie gegen die Topteams aus Krefeld und Ravensburg sowie Landshut, Heilbronn und Bayreuth ist Bad Nauheim auf den vierten Platz geklettert.
Herrmanns Leistung zeigt: Kaderbreite ist vorhanden
Herrmann traf in diesen fünf Spielen drei Mal und steuerte auch noch zwei Vorlagen bei. Sein Trainer Harry Lange ist hochzufrieden: "Bei Fabian hat es wirklich Klick gemacht. Der läuft in der ersten Reihe nicht nur mit, der macht sie besser." Was sein Coach damit meinen könnte, erklärt Herrmann selbst: "Es ist nicht nur so, dass ich gute Pässe bekomme. Ich setze die anderen auch gut in Szene. Das Vertrauen vom Trainer hat mir auch mehr Selbstbewusstsein gegeben."
Am Freitag (19.30 Uhr) trifft der EC Bad Nauheim auf den Tabellen-Elften Lausitzer Füchse. Der Kurstadtverein kann seine Siegesserie vor heimischer Kulisse fortsetzen. Genau so wie Fabian Herrmann seine Erfolgsgeschichte in der ersten Reihe.