Teurer Budenzauber Städte verlangen höhere Standgebühren auf Hessens Weihnachtsmärkten

Die ersten Weihnachtsmärkte sind eröffnet. Einige hessische Städte haben die Gebühren für den Budenzauber teils deutlich erhöht - zum Leidwesen der Standbetreiber. So werden auf dem Wiesbadener Sternschnuppenmarkt rund 11.000 Euro fällig.

Glühwein-Trinken auf dem Weihnachtsmarkt
Auch die Preise für Glühwein könnten in diesem Jahr steigen. Bild © Imago / Westend61
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Die Stadt Gießen verlangt bei den Standgebühren nach eigenen Angaben dieses Jahr drei Prozent mehr als vorher. Das entspreche der allgemeinen Inflation, außerdem sei die letzte Preiserhöhung fünf Jahre her. Für einen größeren Glühweinstand mit einer Fläche von 45 Quadratmetern werden damit jetzt rund 2.100 Euro fällig.

In Fulda steigen die Gebühren um bis zu zehn Prozent. Damit kosten die größten Glühweinstände dort, mit 12 Quadratmetern noch klein, bereits 3.400 Euro für die Dauer des Weihnachtsmarktes. Der bleibt für die Stadt trotzdem ein Verlustgeschäft.

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Auch Glühwein immer teurer

Stände auf Weihnachtsmarkt
Bild © hr
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"Die Einnahmen durch die Gebühren decken nur die Hälfte der Kosten", heißt es in einer schriftlichen Stellungnahme. Denn man müsse selbst immer mehr Geld ausgeben, etwa für Strom, die Toilettenwägen oder auch das Sicherheitskonzept.

Der Weihnachtsmarkt – ein Verlustgeschäft

Die höheren Preise machen auch Darmstadt nach eigenen Angaben zu schaffen, zusätzlich zu der bereits angespannten Haushaltslage. Deshalb will die Stadt die Gebühren für den Weihnachtsmarkt sogar um durchschnittlich 36 Prozent in die Höhe schrauben. Das bestätigt ein Sprecher der Stadt auf Anfrage und betont, die letzte Anpassung habe es hier zuletzt 2012 gegeben, also vor über zehn Jahren.

Eine entsprechende Änderung der Marktordnung hat der Darmstädter Magistrat beschlossen. Nun muss noch die Stadtverordnetenversammlung zustimmen. Die Entscheidung dürfte in etwa zwei Wochen fallen, am 10. Dezember. Selbst wenn die Gebührenerhöhung komme, werde man auch damit nicht kostendeckend arbeiten, heißt es von der Stadt. Das Darmstädter Echo hatte darüber als Erstes berichtet.

Bis zu 11.000 Euro für einen Glühweinstand

Und selbst mit höheren Gebühren liegt Darmstadt nach Angaben der Stadt im hessenweiten Vergleich immer noch im Mittelfeld, wenn nicht sogar darunter. Dann würden für einen größeren Glühweinstand mit 45 Quadratmetern statt wie bisher 2.000 Euro rund 2.500 Euro fällig werden, also ganze 500 Euro mehr.

Damit ist Darmstadt tatsächlich nicht viel teurer als etwa Gießen oder Marburg. Hanau verlangt für einen ähnlich großen Stand dagegen bereits 5.800 Euro, Frankfurt je nach Lage des Standes bis zu 7.700 Euro. Auf dem Wiesbadener Sternschnuppenmarkt werden sogar 11.000 Euro fällig und zusätzlich noch die Kosten für Wasser und Strom.

Auch die Kunden bleiben nicht verschont

Der Darmstädter Schaustellerverband zeigt sich auf Anfrage wenig überrascht über die geplante Gebührenerhöhung. Die Stadt habe sie im Vorfeld angekündigt und schließlich seien die Preise davor lange stabil geblieben. Auf die eigenen Preise würden die Standbetreiber die Erhöhung wohl nicht umlegen, heißt es beim Verband. Der Glühwein koste zwischen 3,50 Euro und 4,00 Euro und jetzt, wo der Weihnachtsmarkt bereits laufe, werde sich das nicht noch kurzfristig ändern.  

In Kassel steigen zwar nicht die Standgebühren, dafür die Nebenkosten, etwa für Strom, Wasser und die Dekoration wie Bäume und Tannengrün. Das alles bekommen die Standbetreiber vom Veranstalter des Weihnachtsmarktes, hier der Kassel Marketing GmbH, nämlich gestellt und müssen dafür immer zahlen.

Diese Kosten reichen viele auf dem Kasseler Märchenweihnachtsmarkt dieses Jahr an die Kunden weiter. "Vorheriges Jahr hat der Glühwein hier 3,50 Euro gekostet", sagt Konrad Ruppert vom Schaustellerverband Kassel-Göttingen: "Und die meisten werden dieses Jahr 4 Euro nehmen, auch wir." Nur zum Vergleich: in Frankfurt dürfte der Glühwein mehr kosten, da werden pro Tasse zwischen 4 Euro und 4,50 Euro verlangt.

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Sendung: hr-fernsehen, hessenschau, 24.11.2024,

Quelle: hessenschau.de