Prozentual am härtesten betroffener Standort Autozulieferer Schaeffler baut in Schwalbach 139 Stellen ab
Der Autozulieferer Schaeffler entlässt einen Monat nach der Fusion mit Vitesco Mitarbeiter. Prozentual am härtesten betroffen ist der Standort in Schwalbach, dort fallen 139 Stellen weg.
Von den Kürzungsplänen beim Autozuliefer-Konzern Schaeffler ist auch ein Standort in Hessen betroffen. Im Werk in Schwalbach (Main-Taunus), das erst durch die Übernahme des E-Autozulieferers Vitesco zum Schaeffler-Konzern gekommen war, wurden die Beschäftigten am Dienstagvormittag über die Pläne informiert.
Nach Angaben der Gewerkschaft IG Metall sollen 139 Stellen gestrichen werden – rund ein Viertel der über 500 Arbeitsplätze am Standort. Damit sei Schwalbach der prozentual am härtesten betroffene Standort im gesamten Konzern.
Gewerkschaft will Kündigungen vermeiden
Schaeffler kündigte am Morgen den Abbau von 2.800 Arbeitsplätzen allein in Deutschland an, betroffen sind zehn Standorte. Das Unternehmen hatte erst im Oktober den E-Autozulieferer Vitesco übernommen. Die Zahl der Beschäftigten stieg damit um 35.000 auf weltweit 120.000, wie Schaeffler nun erklärte. Der angekündigte Abbau von europaweit rund 3.700 Nettostellen entspreche etwa 3,1 Prozent der gesamten Mitarbeiterzahl.
Die IG Metall kritisierte im Gespräch mit dem hr den Stil des Unternehmens: Es sei unmöglich, die betroffenen Mitarbeiter nur per Video-Schalte zu informieren. Ziel sei es jetzt, Kündigungen zu vermeiden. Außerdem will die Gewerkschaft mit Schaeffler über Alternativen zu den geplanten Einschnitten verhandeln.
"Transformation in der Autozuliefererindustrie"
Schaeffler begründete das Sparprogramm mit dem einem herausfordernden Marktumfeld, der zunehmenden globalen Wettbewerbsintensität sowie der "fortschreitenden Transformation vor allem in der Autozuliefererindustrie". Ein weiterer Grund für den Umbau sei die Integration von Vitesco, durch die Arbeitsplätze in der Verwaltung wegfielen.
Für die Umsetzung der Maßnahmen gelte in Deutschland weiter wie bisher die 2018 mit der IG Metall abgeschlossene Zukunftsvereinbarung, stellte Schaeffler klar. Der Abbau von Stellen soll somit im Wesentlichen über Fluktuation, Freiwilligenprogramme sowie Aufhebungs- und Altersteilzeitverträge erreicht werden.