17 Wildschweine infiziert Afrikanische Schweinepest breitet sich in Hessen aus

Im Kreis Groß-Gerau sind inzwischen 17 erkrankte Wildschweine registriert. Vor wenigen Tagen wurde dort auch der erste ASP-Fall eines Hausschweins in Hessen bekannt.

Behörden-Mitarbeiter an einem landwirtschaftlichen Betrieb.
Die Schweine in dem landwirtschaftlichen Betrieb in Biebesheim am Rhein wurden getötet. Bild © Keutz TV
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Afrikanische Schweinepest – erstes Hausschwein in Hessen infiziert

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Im Kreis Groß-Gerau sind 17 Wildschweine positiv auf die Afrikanische Schweinepest (ASP) getestet worden. Das sagte eine Kreissprecherin am Mittwoch auf Anfrage des hr. Sechs Kadaver sollen noch untersucht werden. Eine Delegation der EU sei vor Ort und informiere sich über die entsprechenden Maßnahmen.

Seit Montag ist bekannt, dass bei einer Kontrolle in einem Betrieb in Biebesheim am Rhein ein Hausschwein positiv auf ASP getestet wurde. Nach Angaben des hessischen Landwirtschaftsministeriums wurden daraufhin mehrere Tiere unter tierärztlicher Aufsicht getötet.

Schutzzone rund um Betrieb

Rund um den Betrieb wurden nach Ministeriumsangaben eine Schutzzone mit einem Radius von drei Kilometern sowie eine Überwachungszone mit zehn Kilometern Radius eingerichtet. Darin sind der Handel mit Schweinen und Produkten aus Schweinefleisch sowie die Schlachtung stark eingeschränkt.

"Schlachtprodukte von dort dürfen nur noch in Deutschland vermarktet oder müssen für den Export erhitzt werden (Dosenware)", teilte das Ministerium weiter mit.

Auch Gülle, Mist und benutzte Einstreu dürfen nicht aus der Zone gebracht werden. Dieses Gebiet rund um Biebesheim am Rhein reicht auch nach Rheinland-Pfalz. In der Zone befinden sich nach Ministeriumsangaben auf hessischer Seite rund 3.500 Schweine.

Erster Fall bei Wildschwein im Kreis Groß-Gerau

Der erste ASP-Fall in Hessen wurde Mitte Juni bei einem Wildschwein im Kreis Groß-Gerau festgestellt. Die Behörden richteten daraufhin eine Sperrzone ein.

Auch im Kreis Alzey-Worms in Rheinland-Pfalz, der an den Kreis Groß-Gerau grenzt, wurde das Virus bei einem nahe Gimbsheim gefundenen toten Wildschwein nachgewiesen. Das bestätigte das Umweltministerium in Mainz am Dienstagnachmittag.

Kreis Bergstraße weitet Restriktionszone aus

Der Kreis Bergstraße hat derweil die Restriktionszone ausgeweitet - und zwar auf die Jagdbezirke Wattenheim, Hofheim und Bobstadt sowie einen Teil des gemeinschaftlichen Jagdbezirks Bürstadt. 

Innerhalb der sogenannten Restriktionszone gelten bestimmte Einschränkungen für die Öffentlichkeit, etwa eine Leinenpflicht für Hunde, aber auch für die Jagd und die Landwirtschaft. "Elektrozäune entlang des Kerngebiets sollen die Wanderung infizierter oder erkrankter Tiere nach außen verhindern", so das Ministerium.

Mehr als 7.500 Hektar seien bereits von Teams mit speziellen Kadaversuchhunden und mit Drohnen abgesucht worden. Bislang seien dabei 15 positive Fälle entdeckt worden.

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Afrikanische Schweinepest

Die Afrikanische Schweinepest (ASP) ist eine Viruserkrankung. Sie kann direkt von Tier zu Tier übertragen werden - durch den Kontakt mit Blut oder Kadavern von infizierten Tieren, aber auch indirekt durch den Menschen über kontaminierte Gegenstände wie Kleidung und Schuhe sowie Futter.

Für Menschen und andere Tierarten ist sie nach Behördenangaben nicht ansteckend oder gefährlich. Bei Haus- und Wildschweinen ist sie dagegen unheilbar und verläuft fast immer tödlich. Eine Impfung gibt es nicht. 2020 wurde in Brandenburg der erste ASP-Fall bei einem Wildschwein in Deutschland bestätigt. 

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Sendung: hr-fernsehen, hessenschau, 08.07.2024, 19.30 Uhr

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Quelle: hessenschau.de, dpa/lhe