Nach dem Streik am Flughafen Frankfurt Lufthansa fährt Flugbetrieb wieder hoch
Flugpassagiere können aufatmen: Das Lufthansa-Bodenpersonal hat seinen Warnstreik am Samstagmorgen beendet. Die Gewerkschaft Verdi hatte die rund 25.000 Beschäftigten seit Mittwochabend zur Arbeitsniederlegung aufgerufen. Der Flugbetrieb normalisiert sich langsam.
Nach zweitägigen Warnstreiks von Luftsicherheitskräften und Lufthansa-Bodenpersonal beendeten die Mitarbeiter ihren Warnstreik am Samstag mit Schichtbeginn um 7.10 Uhr, wie die Lufthansa mitteilte. Die Abflugtafeln enthielten am Samstagmorgen noch einige Flugannullierungen. Der Betrieb solle im Laufe des Tages nach Angaben des Unternehmens sukzessive wieder hochgefahren werden.
Aufgrund der Auswirkungen des Streiks könne es im Laufe des Tages noch vereinzelt zu Verspätungen und Flugausfällen kommen. Man bitte die Fluggäste, sich über die Webseite oder App regelmäßig über den Status des geplanten Fluges zu informieren.
Rund 1.000 Flüge am Freitag ausgefallen
Verdi hatte das Bodenpersonal der Lufthansa für Donnerstag und Freitag zu Warnstreiks aufgerufen, um vor der geplanten fünften Tarifrunde am 13. und 14. März den Druck auf die Fluggesellschaft erhöhen.
Bereits seit Freitag früh war der Zugang zu den Gates am Frankfurter Flughafen wieder geöffnet. Dennoch war es den zweiten Tag in Folge zu zahlreichen Flugausfällen gekommen.
Die Lufthansa hatte angekündigt während des Warnstreiks 10 bis 20 Prozent ihres ursprünglichen Flugplans zu fliegen. Damit fielen am Freitag erneut rund 1.000 Lufthansa-Flüge aus, hunderte davon in Frankfurt.
Keine Sicherheitskontrollen am Donnerstag
Am Donnerstag waren bereits die Sicherheitskontrollen wegen des parallel stattfindenden, eintägigen Warnstreiks der Luftsicherheitskräfte komplett ausgefallen. Deshalb konnten keine "Fluggäste von der Landseite" den Flughafen betreten, erklärte ein Sprecher des Betreibers Fraport. Nur Transitreisen waren demnach möglich. Ursprünglich waren für Donnerstag 1.170 Starts und Landungen mit rund 160.000 Passagieren an Bord geplant.
Lufthansa-Bodenpersonal: "Wir sind es wert"
Mehrere hundert Streikende hatten sich am Donnerstagvormittag auf einem Parkplatz zu einer Kundgebung versammelt. "Auch unsere Löhne sollen abheben", stand auf einem an der Bühne angebrachten Plakat, "Wir sind es wert", hieß es auf einem anderen Banner.
Weitere Streiks möglich - auch bei Flugbegleitern
Im laufenden Tarifkonflikt fordert Verdi 12,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 500 Euro monatlich bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Außerdem soll es eine konzernweit einheitliche Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 3.000 Euro geben.
Lufthansa verweist auf zurückliegende Lohnsteigerungen und hat für einen Zeitraum von 28 Monaten bislang zehn Prozent mehr Gehalt sowie die Inflationsausgleichsprämie angeboten. Die nächsten Verhandlungen sind für den 13. und 14. März angesetzt.
Die Passagiere der Lufthansa müssen in naher Zukunft auch mit Streiks einer weiteren Berufsgruppe rechnen. Wenige Wochen vor Beginn der Osterferien hatten am Mittwoch die Flugbegleiter und Flugbegleiterinnen der Lufthansa und ihrer Regionaltochter Lufthansa Cityline bei einer Urabstimmung der Gewerkschaft Ufo für Streiks gestimmt. Wann mit Ausständen zu rechnen ist, blieb noch offen.
Lufthansa: Arbeitskämpfe kosten bislang 100 Millionen Euro
Die fortgesetzten Warnstreiks haben das Unternehmen im laufenden Jahr bislang rund 100 Millionen Euro gekostet, wie Lufthansa-Finanzvorstand Remco Steenbergen sagte. Darüber hinaus hielten sich zahlreiche Kunden mit Buchungen zurück.
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