Schleppende Frühjahrsbelebung Zahl der Arbeitslosen im Mai gesunken
In Hessen ist die Zahl der Arbeitslosen im Mai gegenüber April gesunken – allerdings nicht so stark wie erwartet. Vielen Unternehmen ist die wirtschaftliche Lage derzeit noch zu unsicher.
Nach Angaben der Regionaldirektion Hessen der Bundesagentur für Arbeit ist die Zahl der Arbeitslosen um knapp 2.000 gesunken und beträgt nun 192.000. Die Arbeitslosenquote fällt um 0,2 Prozentpunkte auf 5,4 Prozent.
Frühjahrsbelebung bleibt verhalten
"Wenn die Arbeitslosigkeit sinkt, ist das grundsätzlich positiv zu bewerten. Allerdings hatten wir uns im Mai, der ja klassisch auch noch zur Frühjahrsbelebung gehört, mehr erhofft", sagt Johannes Paul von der Regionaldirektion Hessen der Bundesagentur für Arbeit.
In der Regel stellten Unternehmen gerne in dieser Jahreszeit wieder Beschäftigte ein – insbesondere in den Außenberufen, wie auf dem Bau, im Garten oder in der Landwirtschaft. "Vielen Unternehmen ist die Lage derzeit aber noch zu unsicher."
Unternehmen spüren Kriege und Krisen
Im Vergleich zum Mai vergangenen Jahres ist die Arbeitslosenquote auch höher, damals lag sie noch bei 5,1 Prozent. Paul führt die Arbeitslosenzahlen auf die wirtschaftliche Lage weltweit zurück, weil Deutschland - und damit auch Hessen - stark von Exporten abhängt.
"In dem Moment, wo es geopolitische Schwierigkeiten gibt, wie Kriege oder Lieferkettenschwierigkeiten, ist der Absatz von Waren gestört. Das merken die Unternehmen dann auch", sagt Paul. Daher sei auch das Verarbeitende Gewerbe stärker betroffen als der Dienstleistungssektor.
Insgesamt sei der Arbeitsmarkt aber aufnahmefähig. Im Mai gab es einen Anstieg der den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten um 16.000 Personen. "Das ist eine sehr positive Entwicklung."
Sendung: hr-iNFO, 04.06.2024, 10.00 Uhr
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