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Bekommt Bad Salzhausen doch wieder eine neue Therme?

Büste im Schwimmbad

Die Therme Bad Salzhausen ist marode und soll abgerissen werden. Eigentlich sollte an der Stelle ein Gesundheitszentrum ohne Therme entstehen - alles andere wäre zu teuer, hieß es. Jetzt unternimmt die Stadt doch noch einen neuen Anlauf.

Seit knapp zwei Jahren ist die Therme in Bad Salzhausen, einem Stadtteil von Nidda (Wetterau), geschlossen. Der marode Komplex soll abgerissen und durch ein kleineres und vor allem günstigeres Gesundheitszentrum ersetzt werden - ohne Therme. Soweit die bisherigen Pläne. Doch jetzt schwenkt die Stadt überraschend um, wie die Wetterauer Zeitung (Donnerstag) berichtete.

"Wir versuchen es nochmal mit einer neuen Therme", bestätigte Niddas Bürgermeister Thorsten Eberhard (CDU) dem hr am Donnerstag. Die Stadt wolle einen Investor suchen, der eine neue Therme baut und anschließend auch betreibt. Das Becken des Neubaus soll genauso groß sein wie das der alten Therme: 14 mal 18 Meter.

Eine entsprechende Ausschreibung werde kommende Woche im Hessischen Staatsanzeiger veröffentlicht. Bewerber haben dann sechs Wochen Zeit, um ein Angebot einzureichen.

Wieder besserer Markt für Thermen

Eigentlich war die Stadt vor zwei Jahren zu der Erkenntnis gekommen, dass ein kompletter Thermen-Neubau rund 50 Millionen Euro kosten würde und damit für die Stadt schlicht zu teuer wäre. Zudem könne Bad Salzhausen ohnehin nicht mit der geplanten neuen Therme im 45 Kilometer entfernten Bad Vilbel und der inzwischen eröffneten Sprudelhof-Therme im 25 Kilometer entfernten Bad Nauheim konkurrieren.

Wie aber kam es jetzt zum Sinneswandel im Niddaer Magistrat? Gespräche mit Fachleuten hätten gezeigt, dass der Markt für eine Therme wieder deutlich besser sei als vor zwei Jahren. Auch die Chancen einen Betreiber zu finden, stünden demnach gut, erklärte Eberhard. Der Magistrat stimmte einer Ausschreibung daher zu. "Ich freue mich darauf und hoffe, dass das stimmt, was die Brancheninternen erzählt haben", sagte der CDU-Politiker.

Klarheit darüber, wie es weitergeht, soll es im Herbst geben. Sollte sich kein Investor finden, bleibt es beim alten Plan. Der sieht ein mit Blockheizkraftwerken beheiztes Gesundheitszentrum auf dem Grundstück der alten Therme vor - zwar auch mit Angeboten rund um Salz und Sole, aber ohne Thermalbecken. Der Neubau soll schon bis 2027 fertig sein, wenn in der Region Oberhessen die Landesgartenschau stattfindet.

Aufschwung nach Corona-Krise

Nach schwierigen Jahren mit Corona-Pandemie, Energiekrise und Inflation wollen auch andere Kurorte und Heilbäder in Hessen mit neuen Angeboten punkten. In Willingen (Waldeck-Frankenberg) wird beispielsweise das Lagune-Erlebnisbad fast komplett neu gebaut. In Bad Nauheim (Wetterau) wurde im Dezember die neue Sprudelhof-Therme eröffnet.

Deutlich größere Dimensionen soll mit einer geplanten Investitionssumme von rund 200 Millionen Euro aber die Thermenwelt in Bad Vilbel haben. Das Angebot auf 15 Hektar Fläche soll äußerst umfangreich werden: Sportbad, Familienbad, Rutschenturm, Thermalbecken, Saunalandschaft und Räume für Gesundheitsanwendungen, Kunst und Kultur sind geplant. Allerdings verzögert sich der Baubeginn schon seit Jahren.

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