Börsengang um Ostern im Gespräch Pharmakonzern Stada plant Börsen-Comeback

Der Arzneimittelhersteller Stada plant, wieder an die Börse zu gehen. Zur Vorbereitung baut das Unternehmen aus Bad Vilbel seine Führungsspitze um. Stada will laut Medienbericht bis zu zwei Milliarden Euro einnehmen.

Auf dem Gebäude vom Pharmaunternehmen Stada steht ein riesiges Schild mit Stada-Schriftzug.
Der Pharmakonzern Stada hat seinen Hauptsitz in Bad Vilbel. Bild © Imago Images

Der Arzneihersteller Stada mit Hauptsitz in Bad Vilbel (Wetterau) peilt um Ostern 2025 einen milliardenschweren Börsengang in Frankfurt an.

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Deswegen stellt der Konzern seine Führungsspitze neu auf, wie der Konzern am Donnerstag mitteilte. Stada stellt unter anderem Erkältungsmittel, Hustensaft und Sonnenmilch her.

Goldschmidt bleibt Stada-Vorstandschef

Bei einem Börsengang soll der frühere Manager des Pharma- und Agrarchemiekonzerns Bayer, Andreas Fibig, unabhängiger Verwaltungsratsvorsitzender von Stada werden - vergleichbar mit einem Aufsichtsratschef.

Der 62-Jährige ist derzeit Vorstandsmitglied beim dänischen Pharmakonzern Novo Nordisk. Globaler Vorstandschef von Stada soll der amtierende Manager Peter Goldschmidt bleiben.

Über den weiteren Kurs seien aber noch keine Entscheidungen getroffen worden, teilte Stada mit. Es würden "verschiedene Optionen in Betracht gezogen, darunter ein Börsengang".

Konzern-Zentrale weiterhin in Bad Vilbel

Der Vorstand wird laut Stada-Mitteilung bei der "künftigen börsennotierten Konzernholdinggesellschaft" eingerichtet, die nach niederländischem Recht gegründet wird, ihren Sitz aber in Deutschland haben soll. Die Zentrale in Bad Vilbel soll erhalten bleiben.

Wie viele Anteile die bisherigen Eigentümer, die Finanzinvestoren Bain Capital und Cinven abgeben wollen, ist noch nicht bekannt. Sie hatten Stada mit zuletzt rund 11.500 Beschäftigten 2017 für 5,3 Milliarden Euro gekauft und später von der Börse genommen. 

Für eine Rückkehr auf das Börsenparkett sei April ein realistisches Ziel, erfuhr die Nachrichtenagentur dpa aus Unternehmenskreisen.

Die Stada-Eigentümer hatten schon länger Gespräche über einen Verkauf mit anderen Finanzinvestoren geführt, der Prozess zog sich aber hin. Offenbar fand sich kein Käufer, der genug Geld bot. Die Option eines Börsengangs hatten sich Bain Capital und Cinven stets offen gehalten. 

Zuvor hatte das Handelsblatt über die Börsenpläne von Stada berichtet. Dabei wolle Stada zwischen einer und zwei Milliarden Euro einnehmen. Anschließend sei der Aufstieg in den MDax Ziel.

Milliardenschwere Börsengänge sind selten in Deutschland. 2024 wagten nur wenige Unternehmen den Gang aufs Parkett, darunter die Parfumkette Douglas.

Expansion unter den Finanzinvestoren

Unter den Finanzinvestoren und Goldschmidt ist Stada stark gewachsen. Dabei half eine Serie von Übernahmen, für die Stada hohe Schulden in Kauf nahm. Zudem baute das Unternehmen neben Nachahmermedikamenten sein Portfolio an rezeptfreien Markenprodukten aus und schuf sich mit Spezialpharmazeutika ein drittes Standbein. 

2023 steigerte Stada den Umsatz um 14 Prozent auf 3,7 Milliarden Euro. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) wuchs um 19 Prozent auf 802 Millionen Euro. 

Die Zahlen sind bereinigt um das Russland-Geschäft, das zuletzt mehr als 15 Prozent zum Umsatz beitrug. Die Finanzinvestoren hatten es abgespalten, da es als Belastungsfaktor für die Verkaufspläne galt.

Stada hatte sich zuerst trotz des Kriegs in der Ukraine nicht aus Russland zurückgezogen und verwies auf die medizinische Versorgung der Menschen vor Ort.

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Redaktion: Sophia Averesch

Sendung: hr INFO,

Quelle: hessenschau.de, dpa/lhe