Nach leeren Bahnhöfen am Freitag Bahnverkehr fährt nach Streik wieder planmäßig

Nach dem eintägigen Warnstreik der Lokführergewerkschaft läuft der Bahnverkehr wieder nach Plan. Bahnreisende müssen in den nächsten Tagen aber noch mit Streik-Nachwirkungen rechnen.

Der Hinweis GDL-Streik leuchtet auf einer Fahrgastinformationsanzeige in einem Bahnhof auf.
Der Hinweis GDL-Streik leuchtet auf einer Fahrgastinformationsanzeige in einem Bahnhof auf. Bild © picture-alliance/dpa
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Die Zügen rollen wieder: Nach einem eintägigen Warnstreik der Lokführergewerkschaft GDL und massiven Einschränkungen für Reisende läuft der Bahnverkehr am Samstagmorgen wieder wieder nach Plan.

"Es ist alles stabil angelaufen, das ist planmäßig gestartet", sagte ein Bahnsprecher am Samstag. "Wir fahren seit den frühen Morgenstunden mit normalem Fahrplan." Das gelte sowohl für den Fern-, als auch für den Regional- und S-Bahn-Verkehr.

Es sei aber möglich, dass es im Tagesverlauf noch vereinzelt zu Abweichungen komme, sagte der Sprecher. Und: "Wir haben ein erhöhtes Reisendenaufkommen." Vor allem im Fernverkehr seien die Züge gut ausgelastet. Die Bahn empfehle Reisenden daher, die Verbindungen noch einmal online zu überprüfen.

24 Stunden-Streik offiziell beendet

Beendet wurde der Streik bei der Lokführergewerkschaft GDL, der hessenweit für leere Bahnhöfe gesorgt hatte, am Freitag um 22 Uhr. "Nach Ende des GDL-Streiks laufen die Verkehre schrittweise wieder an", teilte die Deutsche Bahn am späten Freitagabend mit. Reisende müssten aber noch mit massiven Beeinträchtigungen im Fern-, Regional- und S-Bahn-Verkehr, wie das Unternehmen auf X (vormals Twitter) ankündigte:

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Nach dem Streik Mitte November hatte die Lokführergewerkschaft GDL am Mittwoch erneut zu einem eintägigen Warnstreik aufgerufen - mit Folgen für die Deutsche Bahn und weitere Eisenbahnunternehmen. Begonnen hatte der Streik am Donnerstagabend um 18 Uhr für den Güter- und um 22 Uhr für den Personenverkehr.

Über die Weihnachtsfeiertage und den Jahreswechsel müssten Bahnreisende erst einmal keinen Streik mehr befürchten, hatte der Chef der Lokführergewerkschaft GDL, Claus Weselsky, am Mittwochabend im MDR angekündigt: Die Streikaktion sei die letzte in diesem Jahr. "Und es wird keine Arbeitskampfaktionen mehr geben, auch in der ersten Januarwoche nicht."

Leere Bahnhöfe in Hessen am Freitag

Zugreisende und Pendler waren am Freitagmorgen gut auf den neuen Warnstreik der Gewerkschaft GDL vorbereitet gewesen. Laut Deutscher Bahn blieben die Bahnhöfe am Morgen weitgehend leer. Für den Fernverkehr galt ein Notfahrplan. Ein Sprecher der Bahn gab am Freitagabend an, dass trotz des Streiks rund 20 Prozent der Züge im Fernverkehr unterwegs seien.

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GDL-Streik - Kaum S-Bahnen und Regionalzüge unterwegs

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Die Bahn hatte am Streiktag längere Züge mit mehr Sitzplätzen eingeplant - eine Mitfahrt könne aber nicht garantiert werden, hieß es vorab. Alle Fahrgäste, die ihre für den 7. oder 8. Dezember geplante Reise aufgrund des Streiks verschieben wollten, konnten ihr Ticket zu einem späteren Zeitpunkt nutzen. Sitzplatzreservierungen konnten kostenfrei storniert werden.

Auch der Regionalverkehr in Hessen war von dem Streik betroffen, im Netz des Rhein-Main-Verkehrsverbunds (RMV) und des Nordhessischen Verkehrsverbunds NVV kam es zu Einschränkungen bei S-Bahnen und Regionalzügen. Die Hessische Landesbahn (HLB) wurde nicht bestreikt.

GDL fordert weniger Arbeitszeit

Die GDL fordert eine Reduzierung der Wochenarbeitszeit von derzeit 38 Stunden auf 35 Stunden bei vollem Lohnausgleich. Die DB lehnte dies angesichts des Fachkräftemangels als nicht machbar ab.

"Damit ignorieren die Unternehmen nicht nur die berechtigten Bedürfnisse der eigenen Beschäftigten", erklärte GDL-Chef Claus Weselsky. "Sie torpedieren zudem die dringend nötigen Maßnahmen zu einer erfolgreichen Personalgewinnung."

"Verantwortungslos und egoistisch"

Die Gewerkschaft fordert außerdem bei einem Jahr Laufzeit 555 Euro mehr Lohn und 3.000 Euro Inflationsprämie. Die Bahn hat bislang ein Angebot unterbreitet, das elf Prozent mehr Lohn und eine Inflationsprämie von bis zu 2.850 Euro vorsieht - gestreckt auf eine Laufzeit von 32 Monaten. Parallel läuft derzeit noch eine Urabstimmung der GDL-Mitglieder über häufigere und längere Arbeitskämpfe.

"Die Lokführergewerkschaft vermiest Millionen unbeteiligten Menschen das zweite Adventswochenende", erklärte Bahn-Personalvorstand Martin Seiler: "Ein Streik so kurz nach dem Wintereinbruch und so kurz vor dem Fahrplanwechsel ist verantwortungslos und egoistisch." Anstatt zu verhandeln, streike die Lokführergewerkschaft "für unerfüllbare Forderungen. Das ist absolut unnötig."

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Bahnstreik von Donnerstagabend bis Freitag

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Sendung: hr-iNFO, 09.12.2023, 6 Uhr

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Quelle: hessenschau.de, AFP, dpa/lhe