Bauarbeiten an den "Drei Brücken" Erster Brückenneubau schwebt in Kassel ein
Wenige Tage nach dem Abriss der alten Brücke steht in Kassel bereits das neue Bauwerk: Auf einem Stickstoffbett schwebte die Stahlbetonbrücke an den geplanten Platz. Fußgänger und andere Verkehrsteilnehmer müssen dennoch weiterhin Umwege machen.
Ein kaputtes Sicherheitsventil hat den Einschub des neuen, 23 Meter langen Brückenbauwerks am Donnerstagabend kurz verzögert. Für die Arbeiter der Heilbronner Spezialfirma kein großes Problem: Der Ausfall des kleinen Ventils gehöre wie dessen Reparatur zum "Standard", berichteten die Experten.
Nach zwei Stunden Arbeit landete die 2.500 Tonnen schwere Stahlbetonbrücke schließlich nachts um 1 Uhr am geplanten Platz zwischen den Stadteilen Kirchditmold und Rothenditmold im Westen der Stadt.
Schweben auf dem Stickstoffbett
Vorher war sie mit Hilfe von Stempeln unter den Betonfüßen der Brücke mit einem Druck von 260 bar angehoben worden.
Auf vorgefertigten Schienen wurde das Bauwerk dann auf einem Stickstoffbett schwebend mit bis zu 360 bar nach vorne geschoben. Damit ist eine von zwei geplanten neuen Brücken geschafft.
Sperrung der Durchfahrt bis 16. August
Noch bis zum 16. August bleibt die Durchfahrt unter der Brücke für den Verkehr aber weiterhin gesperrt. Bis dahin müssen alle Verkehrsteilnehmer von der Stadt ausgewiesene Ausweichrouten in Kauf nehmen. Auch für Fußgänger entstehen lange und zeitintensive Umwege.
Der Einschub der zweiten Brücke ist für den Herbst geplant, dann wird die Durchfahrt vom 21. Oktober bis 16. November erneut gesperrt.
Künftig mehr Platz für alle
Der Brückenneubau im Abschnitt zwischen Zentgrafenstraße und Wolfhager Straße läuft seit 2019 und soll im Frühjahr 2024 abgeschlossen werden. Im Zuge der Bauarbeiten werden zwei 150 Jahre alte Brücken ersetzt, über die auch zukünftig drei Gleise laufen werden.
Außerdem wird der Bereich unter den Brücken erweitert, so dass mehr Platz für Fußgänger, Radfahrerinnen, Autos und Busse entsteht. Für den Neubau der Brücke investieren die Deutsche Bahn, die Stadt Kassel und das Land Hessen insgesamt rund 40 Millionen Euro.
Sendung: hr-fernsehen, hessenschau, 04.08.2023, 16:45 Uhr
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