Bauarbeiten auf Lahntalbahn Keine Züge zwischen Limburg und Weilburg bis Ende Oktober

Monatelang sind viele Züge auf der Lahntalbahn zwischen Limburg und Gießen ausgefallen. Ende August sollte zumindest ein Teil der Strecke wieder öffnen - daraus wird aber nichts.

Weißer Bus auf einer Straße als Ersatzverkehr nach Limburg
Zwischen Limburg und Gießen fahren derzeit oft nur Busse. Bild © Marc Klug (hr)
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Es sollte eigentlich die Ausnahme sein, doch für Pendlerinnen und Pendler zwischen Limburg und Gießen ist es seit Beginn des Jahres der Normalfall: Schienenersatzverkehr - und das auf einer rund einstündigen Fahrt. 

Schon seit Ende Januar fällt auf dem Streckenabschnitt der Lahntalbahn aufgrund von Personalengpässen an Stellwerken etwa die Hälfte der Züge aus. Seit Samstag, dem 6. Juli, ist nun ein Großteil der Strecke wegen Bauarbeiten komplett gesperrt: Zwischen Solms-Albshausen (Lahn-Dill) und Limburg fährt auf rund 40 Kilometern gar kein Zug mehr. 

Und das wird - anders als geplant - bis Ende Oktober auch so bleiben. Eigentlich sollte zumindest der Abschnitt zwischen Solms und Weilburg zum Ende der Sommerferien wieder öffnen. Wie die Bahn dem hr am Montag bestätigte, verzögern sich die Arbeiten aber aufgrund von Lieferengpässen, außerdem seien Baufirmen teils nur schwer verfügbar.

Busse statt Züge  

Züge und Busse verkehren nach Angaben der Hessischen Landesbahn (HLB) wie folgt:

  • Es verkehren für die Züge der Linie RE 24 Expressbusse mit den Halten Limburg – Weilburg – Wetzlar. In Wetzlar besteht Anschluss an die Züge der Linie RE 24 von und nach Gießen.
  • Für die Züge der Linie RB 45 verkehren Busse zwischen Limburg und Albshausen mit Anschluss an die Züge der Linie RB 45 von und nach Gießen.
  • Für die Züge der Linie RE 25 von DB Regio verkehren Expressbusse mit den Halten Limburg – Weilburg – Wetzlar – Gießen.
  • Die Schulbusse verkehren nicht in den Herbstferien vom 14. bis 25. Oktober.
  • Umsteiger vom Pendel (Kerkerbach – Weilburg) zur Hauptlinie (Limburg – Weilburg – Albshausen – Wetzlar) und umgekehrt müssen von Aumenau "Brücke" zu Aumenau "Lahnstraße" laufen. Die Busse ehmen keine Fahrräder mit. 

Kritik von Fahrgästen 

Deutliche Kritik gibt es von Fahrgästen. Sie sprechen von chaotischen Zuständen und berichten: Der Schienenersatzverkehr fahre häufig nicht zuverlässig. Sie bräuchten oft viel länger als angegeben. 

Auf hr-Anfrage entschuldigte sich die Bahn für die bisherigen Ausfälle und begründete sie mit allgemeinem Fachkräftemangel, vermehrten Renteneintritten und einer erhöhten Zahl an Krankheitsfällen. Ähnlich sieht es auf der Strecke zwischen Gießen und Gelnhausen aus.  

Man tue derzeit viel, um mehr Personal zu gewinnen, etwa durch mehr Ausbildungsplätze und finanzielle Anreize, versicherte die Bahn. 

Stellwerk soll künftig elektronisch gesteuert werden 

Immerhin: Wenn die neuerlichen Bauarbeiten abgeschlossen sind, können laut Bahn alle Stellwerke auf der Strecke zentral aus dem rheinland-pfälzischen Diez ferngesteuert werden.  

Das Stellwerk Obere Lahn soll auf einen elektronischen Betrieb umgestellt werden und die Altstellwerke ersetzen. Nach dem Ende der Sperrung am 27. Oktober können demnach die Züge wieder auf der gesamten Strecke fahren.

Bis Ende Oktober will die Deutsche Bahn darüber hinaus auch neue Weichen und Signaltechnik einbauen und Bahnübergänge modernisieren. Mehrere Haltestationen sollen zum Beispiel barrierefreie Zugänge, breitere Bahnsteige oder neue Beleuchtung bekommen. 

Nähere Informationen zum Ersatzfahrplan und Schienenersatzverkehr gibt es unter anderem auf der Seite der HLB

Weitere Informationen

Sendung: hr1, 12.08.2024, 18 Uhr

Redaktion: Rebekka Dieckmann, Sonja Fouraté, Marc Klug

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Quelle: hessenschau.de